Rückblick auf die Saison der RBL-Offensive.

Traumduo nicht aufzuhalten: Rückblick auf die Spielzeit der RBL-Offensive

Lois Openda und Xavi sammeln 60 Scorerpunkte | Benjamin Sesko explodiert im zweiten Halbjahr | Christoph Baumgartner wird Top-Joker | Abschied einer Legende

Tore satt!

Insgesamt 97 Treffer erzielte RB Leipzig wettbewerbsübergreifend in der Spielzeit 2023/24. Stolze 80 davon, oder fast 80 Prozent, gingen dabei auf das Konto der rot-weißen Offensive. In der Bundesliga verbesserten wir uns im Vergleich zum Vorjahr sogar um 13 Tore (77 statt 64) und stellten so den ligaweit vierbesten Angriff. Der Kaderumbruch aus dem vergangenen Sommer ging also auch in der Abteilung Attacke voll und ganz auf.  

Dafür sorgten in erster Linie drei Neuzugänge.  Lois Openda, Xavi und Benjamin Sesko ließen es so richtig krachen und zeigten oft traumhaften Fußball mit zusammen 56 Toren. Das Trio war weit mehr als nur Ersatz für Christopher Nkunku, Dominik Szoboszlai und Andre Silva. Auch Christoph Baumgartner kam neu dazu und avancierte zum Top-Joker.

Und die Jungs, die schon fest zum Inventar gehören, lieferten einmal mehr ebenfalls ab. Dani Olmo schaffte einen Hattrick, Yussuf Poulsen schraubte wie gewohnt seine Torserie nach oben. Aber wir mussten auch Abschied nehmen: Emil Forsberg sagte „Goodbye, Messestadt“!  
 

Im Januar 2024 wechselte Eljif Elmas von der SSC Neapel zu RB Leipzig.

Eine offensive Allzweckwaffe

Seit Jahresbeginn läuft Eljif Elmas für unsere Farben auf. Nach zuvor vier Jahren bei der SSC Neapel wechselte der nordmazedonische Auswahlkicker mit der Erfahrung von u.a. einem Serie A-Titel, insgesamt fast 50 Europacup-Spielen und einer EM-Teilnahme im Januar an den Cottaweg. Auf Dauer soll der variable einsetzbare Offensivmann in die Rolle des abgewanderten Emil Forsberg schlüpfen.

Von Tag eins an fügte sich Eljif nahtlos in die Mannschaft ein und empfahl sich im Training für Einsatzzeit. Seinen Einstand in der Bundesliga feierte der Rechtsfuß gleich zum Abschluss der Hinrunde im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Insgesamt kamen im Laufe der zweiten Halbserie 15 weitere Einsätze dazu, erstmals stand er am 25. Spieltag (2:0-Sieg gegen Darmstadt 98) in der Anfangsformation. 

Seine Vorzüge wie Dribbelstärke und Tempo ließ er auch im Leipziger Trikot bereits immer wieder aufblitzen. Gut möglich, dass der 24-Jährge nach einem halben Jahr Eingewöhnung nun mit kompletter Sommer-Vorbereitung so richtig durchstartet.
 

Vier Joker-Tore in der Bundesliga: Keiner traf nach Einwechslungen öfter als Christoph Baumgartner.

Der Top-Joker der Bundesliga

Mit der Empfehlung von sieben Toren und sieben Assists im Jahr zuvor für die TSG Hoffenheim, stieß Christoph Baumgartner aus dem Kraichgau im Sommer 2023 neu zu uns dazu.

Neben seiner Torgefahr brachte „Baumi“ außerdem Schnelligkeit und Technik mit in die Messestadt, so dass er ein weiteres wichtiges Puzzleteil unserer Offensive wurde. Linksaußen, Rechtsaußen, hängende Spitze oder offensives Mittelfeld: Der EM-Teilnehmer mit Österreich spielte vorne fast überall. Nicht umsonst stand er in 32 von 34 Bundesligaspielen auf dem Platz, außerdem in sechs Partien der Champions League und in beiden Duellen im DFB-Pokal. 

Seine Spezialität? Tore von der Bank! Der 24-Jährige erzielte vier seiner fünf Bundesligatore als Joker. Damit führte er das ligaweite Ranking zusammen mit Benjamin Sesko und Mathys Tel (FC Bayern München) an. Im Heimspiel am 11. Spieltag gegen den SC Freiburg drehte er so richtig auf. Nach seiner Einwechslung beim Stand von 1:1 in der 67. Minute, holte er kurz darauf den Elfmeter zum 2:1 raus. In der Nachspielzeit machte er mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand alles klar. Stark! 

Auch Borussia Dortmund schien dem Weltrekordhalter zu liegen. Unsere Nummer 14 traf in beiden Duellen mit dem Champions-League-Finalisten und half so entscheidend mit bei zwei Big-Point-Siegen!
 

Dani Olmo im Duell mit Daniel Carvajal (Real Madrid).

„El Mago“ zauberte weiter

Dani Olmo eröffnete die gerade abgelaufene Saison mit einem Knall! „El Mago“ schenkte dem FC Bayern beim DFL Supercup mal fix einen Hattrick ein und war der überragende Akteur beim 3:0-Sieg in der Allianz Arena.

Auch der Saisonstart unseres Zauberfußes in der Liga war mit zwei Toren und einer Vorlage in den ersten drei Partien richtig gut. Kreativ, leichtfüßig, brillant am Ball: Dani war on fire. 

Doch dann zeigte sich der Fußball wieder von seiner grausamen Seite. Erst stoppte ihn eine Knieverletzung, Anfang November dann eine Schultereckgelenksprengung. Beide Verletzungen kosteten Dani fast die gesamte Champions-League-Vorrunde. Man musste einfach mitfühlen mit dem spanischen EM-Fahrer, der bereits im letzten Jahr von gesundheitlichen Rückschlägen zurückgeworfen wurde.

Im Januar konnte der Super-Techniker, der meist von der rechten Seite in die Mitte zog, zum Jahresstart dann endlich wieder mitwirken und mit zunehmender Matchpraxis immer mehr Rhythmus und Form aufnehmen. Insgesamt kam unsere Nummer sieben in 25 Spielen (1.715 Minuten) auf acht Tore und fünf Vorlagen. Eine Quote, die sich sehen lassen kann.
 

Ein letzter Applaus: Am 19. Dezember 2023 endete die Zeit von Emil Forsberg bei RB Leipzig.

Danke für alles, Legende!

Am 19. Dezember 2023 um exakt 19:54:52 Uhr verließ Emil Forsberg im Bremer Weserstadion die rot-weiße Bühne in Richtung Big Apple. Nach fast neun Jahren. Seine Ausbeute: 71 Tore in 325 Pflichtspielen für die Leipziger Bullen, mit seinen 68 Vorlagen steht er auf Platz eins der RBL-Historie. Kurios und irgendwie passend: Er erzielte das 500., 700. und 1.000. Tor unserer Geschichte. Kann man sich nicht ausdenken.

Und auch in der ersten Halbserie in dieser Saison zeigte der Schwede noch einmal, wie wichtig er war und dass er unserem Spiel zu jeder Zeit eine Wende geben konnte. Emil traf in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League insgesamt viermal in 22 Pflichtspielen. Außerdem trug er noch fünfmal das „C“ auf dem Arm.

Umso schöner war es, dass Emil im wohl letzten Königsklassen-Auftritt seiner Karriere nochmal auf der Anzeigetafel erschien. Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Young Boys Bern erzielte er den 2:1-Siegtreffer. Wie das CL-Achtelfinale gegen Real Madrid mit unserer legendären Nummer zehn ausgegangen wäre, wissen wir freilich nicht. Gut möglich, dass Emil einen entscheidenden Impact gehabt hätte. Denn er war wie gemacht für die großen Spiele.
 

Zehn Tore, 15 Assists und traumhafte Solos: Xavi spielte eine überragende Saison.

Der Himmel ist die Grenze

19. Juli 2023, da war er also: Xavi, damals 20 Jahre alt, mit 19 Treffern für den PSV Eindhoven amtierender Torschützenkönig der niederländischen Eredivisie. Ausgebildet in der legendären Jugendakademie „La Masia“ (FC Barcelona), Erfahrungen bei Paris Saint-Germain gesammelt, holländischer Nationalspieler. Ja, hörte sich gut an.

Was Xavi dann aber vom Start weg auf dem grünen Rasen zeigte, versetzte wohl jeden Fußballfan in Staunen und Begeisterung. Der Offensivspieler mischte die gegnerischen Abwehrreihen auf und verzückte die Massen mit Tempo-Dribblings, Technik in Perfektion und gefährlichen Abschlüssen. Zudem harmonierte er prächtig mit Lois Openda, die zwei wurden zum kaum zu kontrollierenden Duo und kamen zusammen auf 60 Scorerpunkte.

Der heute 21-Jährige kam meist auf Linksaußen oder Rechtsaußen zum Einsatz und lieferte eine herausragende Saison auf konstant hohem Niveau. Er stand in 43 Begegnungen auf dem Platz und verbuchte dabei zehn Tore und 15 Assists. Mit 13 Vorlagen sammelte er hinter Alejandro Grimaldo (14, Bayer 04 Leverkusen) die zweitmeisten der Bundesliga. 

3.468 Spielminuten waren ebenfalls ein Zeichen für seine Konstanz, nur David Raum hatte in unserer Mannschaft mehr (3.555). Außerdem wurde er zweimal zum „Rookie des Monats“ in der Bundesliga ausgezeichnet.
 

Yussuf Poulsen erzielte auch in seiner elften Saison mindestens einen Ligatreffer.

Die Torserie ausgebaut

Es bleibt dabei: Keine Saison geht vorbei, ohne dass Yussuf Poulsen mindestens einmal eingenetzt hat. Unser Rekordspieler (396 Einsätze) traf auch in seiner elften Spielzeit in der Messestadt. Erstmals so weit war es heuer am 12. Spieltag beim VfL Wolfsburg. Und weil es so schön war, legte Yussi in den zwei Wochen danach gleich noch nach.

Sowohl beim 2:1-Sieg in der Red Bull Arena gegen Heidenheim als auch beim 3:2-Erfolg im Topspiel bei Borussia Dortmund gelang dem Dänen jeweils der entscheidende Treffer. Insgesamt waren es in dieser Spielzeit fünf Tore und drei Assists in 38 Spielen. In der zweiten Saisonhälfte erhielt der physisch starke Angreifer etwas weniger Einsatzzeit, weil Benjamin Sesko so richtig heiß lief. Nebenbei war und ist unsere Nummer neun aber dazu noch extrem wichtig für die Kabine.

Natürlich geht die Erfolgsgeschichte mit einer unserer absoluten Identifikationsfiguren weiter, denn auch der Sturmtank verlängerte seinen Vertrag im vergangenen Herbst bis 2026. Auch im dänischen Nationalteam ist Yussi weiter eine feste Größe, auch er fährt in Kürze zur EM in Deutschland.
 

Eiskalter Abschluss: Lois Openda markierte in seiner ersten RBL-Saison stolze 28 Tore.

Belgiens Nummer eins

Er kam, sah und traf. Und Lois Openda hörte im Prinzip gar nicht mehr auf. Nach zuvor 21 Buden im Trikot des RC Lens, machte „Bouzou“ im RBL-Dress mit der 17 auf dem Trikot einfach weiter. Er sollte der treffsicherste RBL-Neuling aller Zeiten werden.

Anpassungsprobleme an die Bundesliga? Null, Fehlanzeige. Der belgische EM-Teilnehmer traf sofort zum Auftakt in Leverkusen und war auch im ersten Heimspiel beim Kantersieg gegen den VfB Stuttgart zur Stelle. Zwischen dem 18. und 22. BL-Spieltag schlug der Super-Knipser in fünf Partien am Stück zu. 

Insgesamt landete er bei 24 Treffern (darunter vier Doppelpacks) in der Bundesliga und lief damit hinter Bayerns Harry Kane (36) und Stuttgarts Serhou Guirassy (28) auf Platz drei ein. Schon im Februar löste er mit seinem 14. Saisontor seinen Landsmann Emile Mpenza als neuer BL-Rekordhalter Belgiens ab.

Auch in seinem ersten Champions-League-Jahr mischte Lois sofort munter mit. Unter Europas Besten packte er weitere vier Tore obendrauf, darunter einen Doppelpack im Etihad Stadium bei Manchester City. Insgesamt landete er also bei 28 Saisontreffern (sieben Assists) und war damit unser bester Schütze. Auch seine 45 Einsätze sind Leipziger Bestwert.

Einen Großteil seiner Tore erzielte er dank seines Instinkts innerhalb des Strafraums. Wenn der Ball in die Gefahrenzone kam, war der eiskalte Vollstrecker schon da. Mit rechts, mit links, per Kopf. Mit seinem Speed war er außerdem in Laufduellen für die Abwehrspieler nur ganz schwer zu halten. Es überrascht also nicht, dass er die allermeisten Offensiv-Stats bei uns anführt.
 

Benjamin Sesko explodierte förmlich in der Rückrunde und traf die letzten sieben Spiele in Folge.

Explosion im zweiten Halbjahr

Schon vor zwei Jahren war klar, dass mit Benjamin Sesko (damals Red Bull Salzburg) im Sommer 2023 ein Top-Talent im Sturm zu den Roten Bullen wechseln wird. Und der gerade einmal 20-jährige Slowene, der ebenfalls sein Können bei der anstehenden EM unter Beweis stellen darf, überzeugte in seiner Debütsaison voll und ganz.

In der Hinrunde kam die Sturmkante (1,95 Meter) meist noch von der Bank, gleich im dritten Spiel bei Union Berlin traf er nach seiner Einwechslung zweifach. Und schon dort konnte man erkennen, was für eine feine Technik und Ballbehandlung sowie Geschwindigkeit der Youngster trotz seiner Größe mitbringt.

Im Winter-Trainingslager in La Manga präsentierte sich der Angreifer dann in glänzender Verfassung. Es schien, als habe er gleich mehrere Entwicklungsschritte auf einmal genommen. Mit Abschluss der Hinrunde fand er seinen Platz fast durchgehend in der Startelf und adaptierte sein Spiel als ideale Ergänzung zu Lois Openda immer weiter. So kamen die Erfolgserlebnisse, wodurch auch sein Selbstvertrauen gefühlt von Woche zu Woche zunahm.

Und es ist eigentlich schade, dass die Saison vorbei ist. Denn der Hobby-Basketballer legte zum Ende hin einen unfassbaren Run hin und traf in den letzten sieben BL-Spielen in Serie. Das schaffte sonst nur Timo Werner in der Spielzeit 2019/20. Mit 20 Jahren und 353 Tagen war er außerdem der jüngste Spieler, dem dieses Kunststück jemals in der Bundesliga gelang. Alleine in der Rückrunde markierte er elf seiner 14 Ligatore, hinzu kamen jeweils zwei Treffer in Pokal und Champions League. Heißt: Insgesamt 18 Tore für unsere Nummer 30.
 

Am 34. Spieltag feierte Nuha Jatta zusammen mit Jonathan Norbye sein Bundesligadebüt.

Mit Potential für die Zukunft

Mit Yannick Eduardo durfte der beste Torjäger unserer U19 (18 Treffer in der Bundesliga Nord/Nordost, fünf Treffer in der UEFA Youth League) regelmäßig in der ersten Mannschaft mittrainieren. Der junge Niederländer (18) unterschrieb im Januar einen Profivertrag und stand am 13. Januar gegen Eintracht Frankfurt sowie am 20. Januar gegen Bayer 04 Leverkusen im Matchday-Kader.

Sogar schon Bundesligaluft schnuppern durfte Nuha Jatta. Auch der U19-Akteur wurde bereits mit einem Profivertrag ausgestattet. Der offensive Mittelfeldspieler, der fünfmal im Line-up der ersten Mannschaft stand, wurde in der Nachspielzeit am 34. Spieltag bei Eintracht Frankfurt eingewechselt. Mit 18 Jahren, zwei Monaten und acht Tagen wurde der deutsche U18-Nationalspieler hinter Jonathan Norbye und Sidney Raebiger zum drittjüngsten Debütanten bei den Profis.
 

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