"Ich genieße es, hier Fußball zu spielen"

Unser Abwehrspieler Joško Gvardiol im Interview | Der 19-Jährige spricht über die Anfangszeit in Leipzig, die Ziele mit der Mannschaft und die Bierbecher-Aktion im Spiel gegen den FC Brügge

Bereits im September 2020 wurde Joško Gvardiol als Neuzugang bei RB Leipzig verpflichtet, im vergangenen Sommer stand er dann endlich das erste Mal gemeinsam mit seinen neuen Mannschaftskollegen auf dem Trainingsplatz. 

Der kroatische Nationalspieler kann auf ein persönlich sehr erfolgreiches Halbjahr zurückblicken. Im Interview sprachen wir mit Joško, wie es ihm bisher in Leipzig ergangen ist und über seine Ziele für die verbleibende Spielzeit.

Josko Gvardiol im Interview

Joško, du bist nun seit etwas mehr als sechs Monaten bei den Roten Bullen. Wie würdest du deinen persönlichen Weg hier bei RBL bisher zusammenfassen?

Es ist unglaublich, dass ich jetzt schon sechs Monate hier bin. Ich freue mich wirklich, mit den ganzen Leuten im Verein zu arbeiten und von so vielen tollen Menschen umgeben zu sein. Ich genieße es, hier Fußball zu spielen. Wir alle zusammen wollen nun weiter vorne angreifen!

 

Ein für dich recht passender Ausdruck ist  „Dauerbrenner“. Du hast bisher nur zwei Spiele verpasst, sonst immer auf dem Platz gestanden. Hast du dir anfangs ausgemalt, dich in einem neuen Klub und in der Liga so schnell zurecht zu finden?

Bevor ich herkam, habe ich viel mit Dani Olmo geredet und bin davon ausgegangen, dass ich einige Zeit brauche, mich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Nach dem Spiel gegen Mainz 05 am ersten Spieltag habe ich nicht damit gerechnet, im nächsten Spiel in der Startelf zu stehen. Ich war überrascht, aber auch sehr stolz auf mich.

 

Du bist erst 19 Jahre alt, und trotzdem spielst du schon so furchtlos und mutig gegen deine Gegenspieler. Woher kommen diese Eigenschaften bei dir?

Das ist schwer zu erklären. Ich glaube, das steckt einfach in mir. Ich versuche immer ruhig und konzentriert zu bleiben. Gerade wenn du gegen Spieler mit einer hohen Qualität spielst, brauchst du diese Überzeugung im Spiel einfach. Dann fällt es leichter.

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Du hast Dani Olmo schon erwähnt, den du noch aus eurer gemeinsamen Zeit bei Dinamo Zagreb kennst. Wie hat er dir in den letzten Monaten geholfen dich hier zurecht zu finden? Hat sich eure Beziehung verändert? Seid ihr jetzt noch enger befreundet?

Bei Zagreb haben wir nur ein paar Spiele zusammen gemacht und hier in Leipzig haben wir bisher auch nur selten gemeinsam auf dem Platz gestanden, da er lange verletzt war. Unsere Beziehung ist aber dennoch sehr gut, sogar nun noch besser. Vor allem weil wir die gleiche Sprache sprechen, das macht es leichter für mich. Aber er ist nicht der einzige, mit dem ich mich gut verstehe. Mit vielen aus dem Team hat sich eine gute Freundschaft entwickelt.

 

Wie läuft es mit deinen neuen Abwehrkollegen bisher?

Der Schlüssel ist, dass wir sowohl auf dem Platz als auch abseits des Rasens viel Zeit miteinander verbringen und viel über die Situationen auf dem Spielfeld reden. Das hilft enorm beim gegenseitigen Verständnis.

Als wir zum Torjubel liefen, sah ich den Becher schon heranfliegen
Joško Gvardiol

Wie unterscheidet sich dein alter Verein von RB Leipzig sowie die kroatische Liga mit der Bundesliga?

Sicherlich gibt es viele Unterschiede, ich würde aber dennoch sagen, dass Zagreb einen ähnlichen Ansatz verfolgt wie RB Leipzig. Und die Ligen sind schwer zu vergleichen. Dennoch muss man in der Bundesliga Gas geben, weil es eine der Top 5 Ligen ist. Man muss andauernd an sich arbeiten, um mithalten zu können.


Was sind deine persönlichen Ziele für den Rest der Saison und wo willst du dich noch verbessern?

Ich möchte nicht über meine persönlichen Ziele reden, lieber über die Dinge, die wir mit der Mannschaft erreichen wollen. Unsere Ziele für den Rest der Saison ist die Europa League zu gewinnen und uns in der Liga für die Champions League zu qualifizieren.

 

Wie steht es um deine Deutsch-Kenntnisse? Kommst du mit der Sprache schon zurecht?

Ich verstehe schon eine Menge, vor allem wenn wir die Mannschaftssitzungen haben. Aber ich will auf alle Fälle Deutsch lernen, denn das erleichtert die Kommunikation mit den Jungs in der Umkleide und auf dem Feld. Aber ich warte noch auf jemanden, der es mir beibringt (Lacht).

Ein echtes Highlight in dieser Saison war das Spiel in Brügge, als du beim Torjubel einen heranfliegenden Bierbecher weggeköpft hast. Wie kam es dazu?

Das war verrückt (Lacht). Ich war während des Spiels richtig aufgedreht. Als wir zum Torjubel liefen, sah ich den Becher schon heranfliegen. Um die Jungs im Team zu schützen, habe ich versucht, den Becher wegzuköpfen. Aber ich glaube, ich habe ihn nur mit meiner Schulter oder mit dem Ellenbogen getroffen.

 

Und was war dein persönliches Highlight mit RB Leipzig bisher?

Ich würde auch hier das Auswärtsspiel in Brügge wählen. Wir waren zu der Zeit in einer schwierigen Situation auf Grund der ganzen Ausfälle in der Mannschaft und im Staff. Das hat uns hart getroffen. Aber dennoch haben wir sehr gut gespielt und verdient gewonnen.

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