Die Frauen von RB Leipzig steigen als Meister in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf.

Eine Saison der Superlative: Das Meisterstück der RBL-Frauen

Beste Abwehr, stärkster Angriff und die meisten Siege | Top-Torjägerin Vanessa Fudalla | Vielspielerin Luca Graf | Verabschiedung von Kapitänin und Aufstiegsheldin Johanna Kaiser

Strahlende Gesichter und ausgelassene Partystimmung am Sonntagnachmittag am Cottaweg! Und aus den Lautsprechern dröhnte "Fight for your Right" von den Beastie Boys.

Grund: RBL-Spielführerin Johanna Kaiser durfte endlich die hochverdiente Meisterschale der 2. Bundesliga in die Höhe stemmen. Spätestens da war die knappe 1:2-Niederlage im letzten Heimspiel der Saison gegen den FSV Gütersloh nicht mehr als eine Randnotiz.

Schließlich mussten unsere Mädels auf diesen besonderen Moment lange genug warten. Der Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga stand bereits seit dem 16. April fest, exakt zwei Wochen später wurde auch der Titel unter Dach und Fach gebracht.

Nach insgesamt drei Jahren und dem damaligen Sprung aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga verabschieden wir uns zur neuen Saison also erstmals in die höchste deutsche Spielklasse. Und das völlig verdient! 

Die Mannschaft von Cheftrainer Şaban Uzun war das in allen Belangen dominante Team. Diesen Weg wollen wir natürlich auch in der kommenden Runde weitergehen. Die Planungen haben längst begonnen. Auch wenn ein wichtiger Baustein leider von Bord geht…
 

Impressionen vom Heimspiel-Finale

Vom Start weg in Top-Form - Aufstieg auf der Couch

Auch wenn am kommenden Montag, 29. Mai, beim 1.FFC Turbine Potsdam II noch die letzte Partie dieser Spielzeit ansteht, bleibt festzuhalten: Unsere RBL-Frauen haben von Spieltag eins an eine herausragende Runde hingelegt.

Aus den ersten sieben Spielen sprangen gleich sechs Siege heraus. Der Kurs in Richtung Aufstieg wurde also schon früh eingeschlagen. Auch von der ersten Niederlage am 8. Spieltag ließen sich Vanessa Fudalla und Co. nicht verunsichern. Denn danach spielten sich unsere Mädels erneut in einen Rausch und holten einen Sieg nach dem anderen – insgesamt sieben am Stück!

Der Vorsprung auf die Konkurrenz wuchs immer mehr an. Erst am 12. März (16. Spieltag) ging gegen den FC Ingolstadt mal wieder ein Spiel verloren. Doch auch dieser kleine Dämpfer hatte keine Folgen, RBL fand sofort in die Erfolgsspur zurück.

Mitte April war es dann soweit! Gütersloh unterlag in Ingolstadt, so dass das Team von Chef-Trainer Şaban Uzun auch ohne aktive Beteiligung bereits sechs Spieltage vor Schluss nicht mehr von einem der ersten beiden Aufstiegsplätze zu verdrängen waren. Nach 17 Siegen, einem Remis und nur zwei Niederlagen war also klar: Wir sind in Zukunft erstklassig!
 

News zu den RBL-Frauen

Mit Torfestival zur Meisterschaft

Aber natürlich wollten unsere Mädels auch den Titel in die Messestadt holen und als Meister über die Ziellinie gehen. Nach einem Gala-Auftritt und einem einmal mehr überzeugenden 6:0-Erfolg bei Eintracht Frankfurt II am 30. April konnten die Messestädterinnen auch hinter dieses Ziel einen Haken setzen.

"Wir sind erleichtert, dass wir unsere erste Mission mit dem Aufstieg in Liga eins vervollständigen konnten. Es fühlt sich schön an. Ich glaube, dass man noch ein bisschen braucht zu realisieren, was die Mannschaft über die Saison geleistet hat. Wir sind wirklich klar und verdient Meister geworden", war Şaban Uzun stolz auf das Team. Die Krönung folgte am 21. Mai vor 1.500 Zuschauern mit der Schale in der Hand.
 

Gina Schüller, Elvira Herzog und Eve Boettcher feiern die Zweitliga-Meisterschaft.

Defensiv und offensiv die klare Nummer eins...

Einen Spieltag vor Saisonende haben die RBL-Frauen stolze zwölf Punkte Vorsprung auf Platz zwei. 20 Siegen stehen nur vier Niederlagen gegenüber. Beide Marken erreichte kein anderes Team auch nur annähernd.

Zudem erzielten die Leipzigerinnen 79 Treffer und haben damit mit Abstand die beste Offensive. Lediglich 21 Gegentore sind ebenfalls der Top-Wert, neun Mal hielten die beiden eingesetzten Torhüterinnen Gina Schüller und Elvira Herzog ihren Kasten sauber.

... Graf und Fudalla vorneweg

Die meiste Einsatzzeit bekam Luca Graf, die bislang in allen 25 Begegnungen auf dem Feld stand. Die Mittelfeldspielerin spielte 23 Mal von Beginn an und kommt auf 1.982 Spielminuten. Dahinter folgt Marlene Müller mit 1.840 Minuten, die ebenfalls in 25 Partien zum Einsatz kam (22 Startelf-Einsätze). Platz drei in dieser Kategorie geht an Jenny Hipp. Die 25-Jährige stand in 23 Einsätzen 22 Mal in der Anfangsformation und kommt somit auf 1.839 Spielminuten.

Auch die Torjägerkanone geht ziemlich sicher nach Leipzig. Vanessa Fudalla, die aufgrund einer Verletzung nur 19 Partien absolvieren konnte, erzielte starke 20 Tore. Medina Desic und Hipp stehen bei jeweils elf Buden, Müller bei neun. Gianna Rackow komplettiert die Top fünf mit sechs Treffern.

Torjägerinnen Top 5

  • Vanessa Fudalla (20 Tore)
  • Medina Desic (11 Tore)
  • Jenny Hipp (11 Tore)
  • Marlene Müller (9 Tore)
  • Gianna Rackow (6 Tore)
     
Johanna Kaiser bei ihrem letzten Heimspiel im Trikot von RB Leipzig.

Eine Aufstiegs-Heldin sagt "Goodbye"

Ein kleiner bzw. vielmehr großer Wermutstropfen ist das Karriereende unserer Kapitänin mit der Nummer drei. Johanna Kaiser wird den Weg nicht mit uns in die Bundesliga antreten, sondern ihre Karriere im Sommer aus beruflichen Gründen beenden. Johanna promoviert im Fachbereich Psychologie und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Leipzig.

Das letzte Heimspiel ihrer Laufbahn genoss die Hallenserin bei ihrer Verabschiedung darum noch einmal umso mehr. "Es ist schön, diese geile Saison feiern zu können und endlich auch die Schale in der Hand zu haben. Natürlich ist das auch ein sehr besonderer und emotionaler Moment", beschrieb sie. "Gerade bin ich froh darüber, dass ich die Saison mitnehmen und den Erfolg mit dem Team teilen kann. Und dass ich den Weg aus der Regionalliga bis in die 1. Liga mitgegangen bin."

Klar ist aber auch, dass angesichts des bevorstehenden Abschieds etwas Trauer mitschwingt. Die Umstellung wird groß. Spätestens dann, wenn es in einigen Monaten wieder losgeht. "Sicherlich wird es schwierig, wenn die nächste Saison weitergeht. Wenn sich das Team zur Sommervorbereitung trifft und ich nicht dabei bin."

Aber der Kontakt wird selbstverständlich nicht abreißen. "Ich werde sicherlich auch bei dem ein oder anderen Heimspiel da sein und mit einigen Spielerinnen in Kontakt bleiben. Ich bleibe ja in Leipzig, von daher ist die Nähe da. Und ich freue mich darauf zu verfolgen, wie sich das hier weiterentwickelt."

Und wir freuen uns schon darauf, dich wieder im Stadion begrüßen zu dürfen, liebe Johanna!
 

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