Niederlage im Heimspiel-Finale. Dennoch Meisterinnen-Party am Cottaweg.

Die Frauen von RB Leipzig haben am 25. Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga mit 1:2 (0:1) gegen den FSV Gütersloh 2009 verloren.

Während RBL den Aufstieg sowie die Meisterschaft schon sicher hatte, ging es für den FSV noch um den zweiten Aufstiegsplatz hinter Leipzig. Die Hausherrinnen waren vom Anpfiff an das dominant agierende und ballsichere Team. Gütersloh setzte auf seine schnellen Angreiferinnen, überbrückte das Mittelfeld mit langen Bällen und sorgte bei Kontern für Gefahr.
 

Vier Aluminium-Treffer im ersten Durchgang

Es dauerte keine zwei Minuten, da knallte schon das Gebälk: Jacqueline Baumgärtel setzte den Ball mit einem satten Rechtsschuss an den Leipziger Querbalken. Ein Gütersloher Schlenzer aus 18 Metern landete acht Minuten später wieder an der Latte vom RBL-Tor (10.).

Leipzig zeigte indes guten Fußball, ließ die Kugel gut durch die eigenen Reihen laufen und setzte ein erstes Ausrufezeichen, als Medina Desic eine Flanke von Fatma Sakar knapp mit der Hacke verfehlte (12.). Wenig später sorgte Louise Ringsing mit einem Schuss vom rechten Sechzehner-Eck für den nächsten Lattenknaller (17.). In der 24. Minute netzte Desic gefühlvoll mit rechts ein, hob das Rund über die Gäste-Keeperin Sarah Rosemarie Rolle hinweg in die Maschen. Wegen Abseits wurde der Treffer jedoch aberkannt.

Nachdem Johanna Kaiser eine Freistoß-Flanke von der rechten Seite einen Meter links vorbei köpfte (29.), bestrafte der FSV die Leipziger Chancenverwertung und ging dank Lena Strothmann in Führung (35.): Zwei Mal scheiterte die Gütersloherin erst an der starken Gina Schüller, der dritte Schuss fand dann aber den Weg ins Tor. Leipzig steckte nicht auf, machte weiterhin viel Dampf. Nach einer tollen Kombination traf dann Desic mit einem Volleyschuss die Unterkante der Latte und hatte Pech, denn die Kugel prallte von dort direkt auf die Torlinie des FSV (38.).
 

Hipp gelingt der Ausgleich, umstrittener Elfmeter führt zum 1:2

Nach dem Seitenwechsel sorgte Gütersloh erneut mit einem langen Ball für Gefahr, doch der Schuss der 1:0-Schützin Strothmann war kein Problem für die souveräne Schüller (51.). Leipzig rannte weiter an, kombinierte sich ein ums andere Mal durch die Reihen des FSV, sorgte durch Desic für den nächsten gefährlichen Abschluss (57.).

Zwei Zeigerumdrehungen später überwand Strothmann RBL-Keeperin Schüller, Baumgärtel stand vor der Vorlage allerdings im Abseits (59.). In der temporeichen Partie sorgte dann Jenny Hipp auf Vorlage von Sakar zum mehr als verdienten 1:1 (64.). Die Mannschaft von Trainer Şaban Uzun fuhr Angriff auf Angriff, agierte im Angriffsdrittel jedoch häufig nicht präzise genug.

In der 89. Minute entschied Schiedsrichterin Katrin Rafalski dann auf Elfmeter für Gütersloh, weil Maren Tellenbröker im RBL-Strafraum zu Boden ging. Den fälligen Elfmeter verwandelte Paula Reimann rechts unten (90.+2), musste den Strafstoß aber wegen eingelaufenen FSV-Akteurinnen wiederholen und schoss im zweiten Versuch links unten ein (90.+3). Frederike Kempe hätte auf Vorlage von Desic noch für den Last-Minute-Ausgleich sorgen können, schoss den Ball aber rechts im Strafraum über den Kasten (90.+5).
 

RBL-Trainer Şaban Uzun

• "Es waren heute sehr viele Emotionen im Spiel, das hat man vor allem in der ersten Hälfte gemerkt. Wir waren insgesamt besser, haben gedrückt und haben verdient den Ausgleich erzielt. Nach dem Spiel hat sich die Schiedsrichterin bereits für den Elfmeter entschuldigt, es war denke ich auch keiner. Wir können aber damit leben.
  
  Wir sind sehr verdient Meister geworden und haben unser Saisonziel erreicht. Im Pokal haben wir auch eine überragende Saison gespielt. Ich möchte den Mädels Glückwunsch sagen und bin mega stolz auf das, was sie in dieser Saison geleistet haben. Bevor wir in den Urlaub gehen, gibt es noch ein Spiel und wir müssen einiges für die kommende Saison vorbereiten.
  
  Ich möchte die Gelegenheit nutzten und mich bei den Fans bedanken, für die überragende Stimmung und die tolle Unterstützung in dieser Saison."
   

RBL-Kapitänin Johanna Kaiser

• "Es ist toll, diese geile Saison jetzt so feiern zu können. Es ist ein sehr besonderer und emotionaler Moment, die Schale jetzt endlich in den Händen zu halten. Wir hätten natürlich sehr gerne gewonnen. Wir wollen heute aber feiern, was wir heute alles erreicht haben.
  
  Ich bin froh, dass ich in dieser Saison den Weg mitgehen konnte, der in die Bundesliga geführt hat. Ich bin gerade einfach nur stolz auf meine Karriere und, dass ich das in dieser Saison mit erleben durfte. Ich werde in Zukunft mit Sicherheit noch bei dem ein oder anderen Heimspiel mit dabei sein und zuschauen, weiterhin alles verfolgen."
   

AUFSTELLUNG RB LEIPZIG:
Schüller – Kempe, Kaiser, Mauly (60. Janez), Ringsing, Hipp, Sakar (70. Spitzner), Graf (88. Misch), Müller (88. Schreiber), Desic, Z. Werner (60. Metzner)

Ersatzbank: Herzog, Böttcher – Schaller, Werner

TORE:
0:1 Strothmann (35.), 1:2 Reimann (90.+3) | 1:1 Hipp (64.)

GELBE KARTEN:
-

ZUSCHAUENDE:
1.500 am Cottaweg