Osman Bukari und Marko Marin im Trikot von Roter Stern Belgrad.

Porträt: Das ist RBL-Gegner Belgrad

Erfolgreichster Klub in Serbien | Europapokal- und Weltpokalsieger 1991 | Weltrekord eingestellt

Die Roten Bullen in Belgrad!

Am Dienstag treffen wir in der Gruppenphase der UEFA Champions League auf Belgrad. Die Rot-Weißen sind seit Jahren die Referenz im serbischen Vereinsfußball. Zuletzt holte die Mannschaft gleich dreimal nacheinander das Double aus Meisterschaft und Pokal.

In Marko Marin hat auch ein aus Deutschland bekanntes Gesicht die jüngere Klubhistorie mitgeprägt. 

Wir haben Belgrad etwas genauer unter die Lupe genommen und stellen euch unseren kommenden CL-Gegner im Porträt vor.
 

Champions-League-Saison  2018/19: Marko Marin trifft mit Belgrad auf Thiago und den FC Bayern München.

Das ist "Crvena Zvezda"

Stärkste Kraft in Serbien

  • Mit insgesamt 33 Meistertiteln und 27 Pokalsiegen ist "Crvena Zvezda" (übersetzt: "Roter Stern") nicht nur das erfolgreichste Team des Landes, sondern auch eines der erfolgreichsten der Welt.

    Den größten Erfolg feierte Belgrad 1991 mit dem Triumph im Europapokal der Landesmeister gegen Olympique Marseille (5:3 i. E.). Kurz darauf wurde "Crvena Zvezda" gegen den chilenischen Klub Colo-Colo durch einen 3:0-Erfolg auch Weltpokalsieger.

    Stars wie Sinisa Mihailovic, Robert Prosinecki, Dragan Stojkovic oder Darko Pancev machten in dieser Zeit auf sich aufmerksam und betraten in der Folge die große Fußballbühne in Europa.

 

Ein alter Bekannter

  • Auch Marko Marin hat seine eigene Geschichte beim serbischen Top-Klub. Ab Sommer 2018 absolvierte der ehemalige deutsche Nationalspieler in eineinhalb Jahren 58 Partien (11 Tore und 24 Vorlagen) für den Rekordmeister. Unter anderem gelang Marin das erste Champions-League-Tor in der Klubhistorie (1:6 gegen PSG). In der Saison 2018/19 krönte er sich mit Belgrad zum Meister.

    Im Januar 2020 zog Marin, der in der Bundesliga für Gladbach und Werder Bremen aktiv war, Richtung Saudi-Arabien (al-Ahli SC) weiter. Mittlerweile ist der Deutsche in neuer Position zurück bei  "Crvena Zvezda". Seit Sommer 2022 ist Marin als Technischer Direktor für Scouting, Transfers und die Nachwuchsteams mitverantwortlich.
     
Das Stadion Rajko Mitic wird auch als "Marakana von Belgrad" bezeichnet.

Das Stadion: Rajko Mitic

  • Das Stadion Rajko Mitic zählt wohl zu den lautstärksten Stadion in der Fußball-Welt. In Anlehnung an die Architektur und die Atmosphäre wird es auch als "Marakana von Belgrad" nach dem originalen Maracana-Stadion in Rio De Janeiro bezeichnet.

    Am 1. September 1963 wurde die Arena noch unter dem damaligen Namen "Stadion Roter Stern" eröffnet. Ein Jahr später im Jahr 1964 wurde mit der Einweihung der Westtribüne das Stadion fertiggestellt. Mit einer Kapazität von 110.000 Plätzen gehörte es damals zu den größten Stadien der Welt. Heute finden maximal 60.000 Zuschauer Platz.

    Das Stadion ist nach der verstorbene Klublegende Raiko Mitic benannt. Der ehemalige Stürmer erzielte zwischen 1945 und 1958 insgesamt 252 Tore für "Crvena Zvezda" und gehört zu den bedeutendsten Sportlern in der Geschichte des Landes.
     
  • Emil Forsberg kennt das Stadion bereits: Im September 2022 trat unsere Nummer 10 mit der schwedischen Nationalmannschaft zum Länderspiel gegen Serbien (1:4) im Stadion Rajko Mitic an.
     
Nemanja Vidic stieg bei Manchester United zum Superstar auf. Der ehemalige Verteidiger stammt aus der Jugend von Roter Stern Belgrad.

Bekannte Klub-Persönlichkeiten
 

  • Bekanntester Spieler der jüngeren Vergangenheit dürfte Nemanja Vidic sein. Der Serbe wechselte in jungen Jahren in die Nachwuchsabteilung des Hauptstadtclubs und gab dort 2000 sein Profidebüt. Ab 2006 machte sich der WM-Teilnehmer von 2010 als eisenharter Innenverteidiger bei Manchester United einen Namen. Bei den Red Devils wurde Vidic zu einem der besten und komplettesten Abwehrspieler der Welt, außerdem gewann er in England zahlreiche Titel. 2014 wechselte er nochmal zu Inter Mailand, zwei Jahre später gab er seinen Rücktritt bekannt.  
     
  • Zur legendären Elf von 1991 gehörte Sinisa Mihajlovic. Zu seiner aktiven Zeit galt der Defensivspieler als der wohl beste Freistoßschütze der Welt. In einem Meisterschaftsspiel für Lazio Rom erzielte der Linksfuß 1998 mal drei Freistoßtore in nur einer Partie - bis heute unerreicht. Nach Belgrad hatte der früherer serbische Auswahlkicker, der die WM 1998 spielte, ab 1992 seine beste Zeit in der Serie A (u.a. AS Rom, Lazio Rom, Inter Mailand). Im Anschluss arbeitete Mihajlovic als Trainer in Italien und Portugal (u.a. AC Mailand, Benfica Lissabon) und beim serbischen Fußballverband. Vor fast einem Jahr verstarb er an Leukämie.
     
  • Zwischen 1986 und 1990 zog Dragan Stojkovic im Mittelfeld die Fäden bei der Roter Stern. Der filigrane Spielmacher brachte es in seiner Belgrader Zeit auf 120 Spiele und 46 Tore. Ausgerechnet 1990 wechselte der Stojkovic zu Olympique Marseille und traf somit im Europapokalfinale direkt auf seinen Ex-Verein. Der "Zehner" brachte es zudem auf jeweils zwei Teilnahmen bei Welt- und Europameisterschaften. 2001 setzte er in Japan (Nagoya Grampus) einen Strich unter seine aktive Laufbahn. Im Anschluss war er Präsident des Fußballverbandes von Serbien und Montenegro, zwischen 2005 und 2007 Präsident von Roter Stern. Danach arbeite er als Vereinstrainer in Japan und China, ab 2021 wurde er serbischer Nationaltrainer. Mit seinem Heimatland bestritt die Belgrader Mittelfeldlegende die WM 2022 in Katar.
     
  • Robert Prosinecki, der beim großen Coup 1991 ebenfalls zu den Key-Playern gehörte, ist eine absolute Klub-Legende. Der ehemalige Mittelfeldprofi wurde in Schwenningen geboren und spielte im Kindesalter bei den Stuttgarter Kickers. Über Dinamo Zagreb kam der heute 54-Jährige 1987 zu Roter Stern Belgrad. Der Triumph im Europapokal führte den früheren jugoslawischen und kroatischen Nationalspieler, der zahlreiche internationale Turniere bestritt, im Anschluss unter anderem zu Real Madrid und dem FC Barcelona. In Spanien galt der Spielmacher mit der blonden Haarpracht und den tödlichen Pässen nicht nur als bester, sondern auch als damals teuerster Mittelfeldspieler des Planeten. Auch er arbeitete nach seiner aktiven Karriere als Trainer (u.a. Roter Stern Belgrad, Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina).
     
Christoph Baumgartner erzielte 2020 in der Europa League einen Treffer für Hoffenheim im Duell mit Belgrad.

Mit der Bundesliga im Duell

  • In den letzten Jahren kam es bereits zu Aufeinandertreffen mit Bundesliga-Teams. In der Gruppenphase der Europa League 2017 gewann Belgrad sowohl das Hinspiel als auch das Rückspiel gegen den 1.FC Köln mit 1:0.

    Und auch dem FC Bayern stand Belgrad in der jüngeren Vergangenheit gegenüber. Der deutsche Rekordmeister brachte sein Heimspiel im September 2019 in der Champions-League-Vorrunde mit 3:0 durch, im Stadion Rajko Mitic ließen die Münchner ein 6:0 folgen.

    In der Gruppenphase der Europa League hieß der Gegner 2020 TSG Hoffenheim. Die Kraichgauer gewannen daheim mit 2:0, in Belgrad trennten sich beide Mannschaften mit einem torlosen Remis. Hinspiel-Torschütze für die Kraichgauer damals: Christoph Baumgartner. "Baumi" traf für Hoffenheim zur 1:0-Führung und markierte damit in seinem ersten Europacup-Spiel direkt seinen ersten Treffer.

    In Leipzig hatte "Crvena Zvezda" vor dem Hinspiel (3:1) noch kein Pflichtspiel bestritten. Vor knapp zwei Wochen trafen David Raum, Xavi und Dani Olmo in der Red Bull Arena zum Sieg gegen Belgrad.
     
Rajko Mitic ist der Namensgeber des Stadions und eine absolute Klublegende. Vor dem Stadion hat der ehemalige Spieler eine Statue erhalten.

Belgrad stellt Weltrekord ein

  • Die Generalprobe für das bevorstehende CL-Heimspiel gegen unsere Jungs glückte: Belgrad bezwang Radnik Surdulica mit 3:1 und blieb damit im 121. Heimspiel in der Liga ohne Niederlage (Bilanz: 109 Siege, 12 Remis, 0 Niederlagen). Damit zog der serbische Topklub mit Real Madrid gleich, das zwischen 1956/57 und 1964/65 ebenfalls 121-mal vor heimischem Publikum ungeschlagen geblieben war. Am 9. Dezember können die seit dem 30. April 2017 daheim unbesiegten Belgrader nun zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen.

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