Marlene Müller im Bundesliga-Spiel bei Eintracht Frankfurt.

Marlene Müller: "Früher wollte ich Torhüterin werden"

RBL-Angreiferin Marlene Müller spricht im Interview über ihre fußballerischen Anfänge, das Aufsteiger-Duell gegen den 1. FC Nürnberg und ihre persönlichen Ziele

Die, die immer spielt!

Schon seit Sommer 2020 geht Marlene Müller für die Roten Bullen auf Torejagd und hatte mit 22 Scorerpunkten aus 26 Spielen enormen Anteil am Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Auch dort kam sie bislang in jedem der acht Spiele zum Einsatz. Allein ein Bundesliga-Tor, das fehlt ihr noch.

Wir haben mit der 23-Jährigen über ihre fußballerischen Anfänge, das Aufsteiger-Duell gegen den 1. FC Nürnberg und ihre persönlichen Ziele gesprochen.
 

Im Oktober lief Marlene Müller erstmals vor über 10.000 Fans in der Red Bull Arena auf.

Marlene, wo findet man dich, wenn du nicht auf dem Fußballplatz stehst?

  • "Fußball war schon immer mein großes Hobby. Als Kind habe ich noch Instrumente, z. B. Schlagezug, gespielt, aber durch das Training hat mir dafür irgendwann die Zeit gefehlt. Das gilt auch für das Wakeboarden, was zuletzt immer weniger wurde."

 

Wie bist du zum Fußball gekommen?

  • "Früher war ich mit anderen Kindern Teil einer Musikgruppe. Heute erzählen mir meine Eltern, ich sei eines Tages zu ihnen gekommen und hätte gesagt, dass ich jetzt Fußball spielen wolle. Vielleicht auch, weil ein Kind aus der Musikgruppe kurze Zeit vorher aufgehört hat und zum Fußball gegangen ist."

 

Wie ging es weiter?

  • "Mein Papa hat direkt einen Verein in der Nähe angerufen und ein Probetraining organisiert. Für ihn war das ein Jackpot. Er hat während meiner Kindheit und Jugend alles organisiert und mich überall hingefahren. So viel Zeit wie er dafür investiert hat, das ist wirklich krass, wenn ich mir das jetzt mit etwas Abstand überlege."
     
In der letzten Saison ging es um den Aufstieg – jetzt stehen beide Teams plötzlich in der unteren Tabellenhälfte.
Marlene Müller

Warst du schon immer in der Offensive?

  • "Früher wollte ich Torhüterin werden, aber mein Papa hat gesagt 'Nein, du gehst nicht ins Tor.‘ Und weil ich meine Stärken schnell in der Offensive gefunden habe, habe ich bisher immer vorne drin gespielt."

 

Welche Idole hattest du früher?

  • "Bei den Frauen habe ich oft zu Anja Mittag und Lira Bajramaj, die inzwischen Lira Alushi heißt, geschaut. Bei den Männern waren es Lionel Messi und Thomas Müller. Von Thomas habe ich sogar ein Trikot – auch, aber nicht nur wegen des Namens."
     
Marlene Müller kam bislang in allen acht Spielen der Saison zum Einsatz.

Du warst lange Zeit in Potsdam und hast dich im Sommer 2020 für einen Wechsel zu RB Leipzig entschieden. Wie kam es dazu?

  • "Mein Abitur-Schuljahr fiel genau in den ersten Corona-Lockdown. Ich wollte nach dem Abitur in den USA studieren und hatte bereits eine Universität gefunden, doch dann gab es aufgrund der Pandemie plötzlich keine Möglichkeit mehr, ein Visum zu beantragen. Also habe ich mich entschieden, doch noch in Deutschland zu bleiben. Kurz darauf kam der Kontakt zu RB Leipzig zustande. Hier war ich schnell überzeugt und war mir sicher, dass ich mir meinen Traum von der Bundesliga erfüllen könnte."

 

Der ist inzwischen schon acht Mal Wirklichkeit geworden. Am 9. Spieltag ist der 1. FC Nürnberg zu Gast. Der FCN ist als Mitaufsteiger eine der wenigen Mannschaften, die ihr noch aus dem letzten Jahr kennt. Was erwartest du am Freitag?

  • "In der letzten Saison ging es um den Aufstieg und die Meisterschaft – jetzt stehen beide Teams plötzlich in der unteren Tabellenhälfte. Das ist eine völlig neue Situation. Die Partie kann für beide Mannschaften eine Richtung vorgeben und wird sicher ein umkämpftes Spiel. Aber ich glaube, dass wir gut darauf vorbereitet sind und Nürnberg schlagen werden – genau wie in der letzten Saison."
     

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