"Das 1:2 war der Knackpunkt!"
Domenico Tedesco, Péter Gulácsi und Xaver Schlager äußern sich zur 1:4-Niederlage gegen Schachtar Donezk
Domenico Tedesco:
- „Es ist schwierig, die passenden Worte zu finden. Der Spielverlauf war Wahnsinn, einfach Wahnsinn. Er hat vieles aus den vergangenen Wochen widergespiegelt. Die Jungs wollten. Es wäre nicht fair, ihnen fehlende Mentalität zu unterstellen. Sie sind angesprintet. Sie sind nach vorne gelaufen.
Wir sind super aus der Halbzeit gekommen und haben den Ausgleich erzielt. Doch dann fliegt das Ding nach dem zweiten Torschuss von Schachtar Donezk wieder rein. Das ist bitter. Wir haben einfach zu leicht die Bälle verloren und mussten viele Konter verhindern. Dadurch sind wir weniger mutig geworden und haben weniger nach vorne gespielt.
Natürlich bin ich jetzt nach dem Spiel sehr enttäuscht. Bei diesem Spielverlauf muss ich schon echt schlucken. Morgen sieht die Welt aber schon wieder anders aus. Da müssen wir dann nach vorne schauen und uns auf Dortmund fokussieren.“
Péter Gulácsi:
- „Das 0:1 war ein Riesen-Fehler von mir, das darf nicht passieren. Anschließend haben wir uns zurückgekämpft und den Ausgleich erzielt. Der zweite Treffer von Schachtar Donezk hat uns dann mental kaputt gemacht. Sehr, sehr bitter. Wenn man sich das Spiel ansieht, waren wir 90 Minuten auf dem Gaspedal. Aber wir wollen nichts schönreden.
Nach dem 1:2 haben wir ein bisschen aufgemacht, waren dadurch hinten aber nicht mehr so abgesichert. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Vieles läuft aber gerade auch gegen uns. Wir sind gerade sehr fehleranfällig und werden eiskalt bestraft. Der Saisonstart ist sehr schlecht. Wir haben nun am Wochenende ein Topspiel gegen Borussia Dortmund, wo wir alles geben müssen. Der Trainer kann nichts für die Gegentore. Wir haben uns Chancen erspielt und alles riskiert. Der Trainer hat mit unseren Fehlern auf dem Platz nichts zu tun, wir sind alles erwachsene Menschen.
Wir – Mannschaft und Trainer, müssen den Turnaround schaffen. Wir wollten bereits heute eine Reaktion zeigen, das ist uns nicht gelungen. Wir haben nicht schlecht gespielt. Im Grunde waren die vier Gegentore vier Eigentore.“
Xaver Schlager:
- „Das 1:2 war der Knackpunkt. Wenn wir nach unserem Ausgleich einfach 15 Minuten weiter Druck gemacht und Schachtar noch mehr zurückgedrängt hätten, wäre es enger geworden. So macht der Gegner mit seinem ersten Angriff in der zweiten Hälfte die erneute Führung. Dadurch haben sie eine noch breitere Brust sowie Selbstvertrauen bekommen und alles wegverteidigt, was es uns noch schwieriger gemacht hat.
Wir alle sind traurig und niedergeschlagen. Wir haben uns als Mannschaft einiges vorgenommen und wollen die Spiele dann natürlich auch gewinnen. Auf eine solche Art und Weise zu verlieren, ist sehr enttäuschend. Wenn wir jetzt die klar schlechtere Mannschaft gewesen wären und uns Schachtar Donezk an die Wand gespielt hätte, hätte ich gesagt: Ja, passt, die waren einfach besser. Aber in diesem Fall war es nicht so. Die Niederlage ist schwer zu erklären.“