Der nächste Schritt: RBL im DFB-Pokal nach Sieg gegen Dortmund wieder auf dem Weg nach Berlin
Überragende erste 45 Minuten im Viertelfinale | Dominante Rote Bullen in Halbzeit zwei | RBL will den Final-Hattrick | Auslosung am 09. April
Eine weitere Pokalnacht nach Plan! Nach den schwierigen letzten Wochen brachte RB Leipzig am Mittwochabend im Flutlicht der ausverkauften Red Bull Arena eine über 90 Minuten ganz starke Leistung auf den Platz. Nach dem hochverdienten 2:0-Erfolg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund steht RBL zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im Halbfinale. Dort geht es am 02. oder 03. Mai entweder gegen den SC Freiburg, Eintracht Frankfurt oder den VfB Stuttgart. Die Auslosung erfolgt am kommenden Sonntag, 09. April, ab 19.00 Uhr.
Bis zum nächsten Endspiel am 03. Juni im Berliner Olympiastadion müssen unsere Jungs also nur noch eine Hürde überspringen! Gegen Dortmund zeigten die Roten Bullen von der ersten Sekunde an, dass sie auch im dritten Jahr nacheinander unbedingt ins Finale wollen. Nach einer furiosen ersten Hälfte hatten die Messestädter auch in der zweiten Halbzeit Spiel und Gegner total im Griff. Das erlösende Tor in der letzten Sekunde der Nachspielzeit war dann Ekstase pur mitten hinein in den Leipziger Nachthimmel.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt jedoch nicht. Bereits am Samstag, 08. April, steht um 18.30 Uhr die Auswärtspartie in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin an. Dort wollen wir an den begeisternden Pokalauftritt anknüpfen. Wir haben den gestrigen Abend nochmal Revue passieren lassen.
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Powerplay: Frühes Pressing führt zu reihenweise Top-Chancen
Feuerwerk vom Ansto´ß weg
Trainer Marco Rose stellte wieder auf eine Dreierkette bestehend aus Willi Orbán, Joško Gvardiol und Mohamed Simakan um und lag damit offenbar genau richtig. Seine Mannschaft brannte in der kompletten ersten Halbzeit ein echtes Feuerwerk ab.
Vom Anstoß weg setzte RBL den Gegner mit aggressivem Pressing unter Dauerdruck und erarbeitete sich so bereits früh zahlreiche Abschlüsse. Beweis: Nach 15 Minuten gaben unsere Jungs schon acht Schüsse ab!
Timos Führungstor belohnt RBL-Dominanz
Die Borussia kam kaum über die Mittellinie. Und wenn doch, war die Kugel zumeist schnell wieder in den Leipziger Reihen. Besonders die Startelf-Rückkehr von Dani Olmo tat dem Leipziger Spiel richtig gut, denn fast alle gefährlichen Angriffe liefen über den Spanier. Lediglich BVB-Torhüter Gregor Kobel verhinderte u.a. gegen Konrad Laimer (3.). und Olmo (8./12.). einen ganz frühen Rückstand seiner Mannschaft.
In der 22. Minute war aber auch der Schweizer machtlos. Mo startete auf der rechten Seite nach einem Pass von Dominik Szoboszlai durch, die folgende Hereingabe in den Sechzehner verwandelte Timo Werner zu seinem bereits fünften Tor im laufenden Wettbewerb. Zusammen mit Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt) führt unsere Nummer elf damit die Torjägerliste an. Auch danach war es einzig dem Dortmunder Keeper zu verdanken, dass es bei einem Torschussverhältnis von 14:1 bei der 1:0-Pausenfürung blieb.
Entscheidung vertagt, Blaswich verhindert Ausgleich – Willi erlöst uns!
RBL weiter überlegen
In der zweiten Hälfte waren die Schwarz-Gelben dann etwas präsenter, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. Mit zunehmender Spielzeit lag unser Fokus immer mehr auf einer kompakten Defensive, um im richtigen Moment zum Konter anzusetzen. Oft fehlte jedoch der letzte Pass, weil auch die Schwarz-Gelben jetzt etwas geordneter standen und im Umschaltspiel schneller mit nach hinten eilten.
Konni verpasst die Entscheidung
Es blieb lange Zeit beim knappen 1:0, entschieden war also noch gar nichts. In der 78. Minute wäre dann aber doch fast der Deckel auf diesem Duell drauf gewesen. Nach einem schnellen Gegenstoß über Szobo hatte Konni viel Zeit und Platz. Unser Abräumer ließ im BVB-Straftraum erst Mats Hummels per Schussfinte ins Leere rutschen, um dann aber am stark reagierenden Kobel zu scheitern. Entscheidung vertagt!
Janis pariert...
Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und das sollte sich beinahe wieder einmal bewahrheiten. Denn in der siebten Minute der Nachspielzeit rückte erstmals an diesem Abend Janis Blaswich in den Mittelpunkt. Bis dahin erlebte unser Torhüter einen entspannten Abend, weil seine Vorderleute alles wegverteidigten. Nach einer halbhohen Flanke von Ryerson kam Jamie Bynoe-Gittens aus etwa zehn Metern auf einmal völlig frei zum Abschluss. Blaswich musste runter und wehrte die platzierte Direktabnahme reaktionsschnell zur Ecke ab.
...Willi setzt den Schlusspunkt!
Direkt im Anschluss an den Eckball war dann jedoch endgültig Feierabend für die Gäste. RBL eroberte die Kugel und stürmte über Kevin Kampl auf den leeren Dortmunder Kasten, da Torwart Kobel mit vorne gewesen war. Im Sechzehner legte Kevko auf den mitgelaufenen Willi nochmal quer und unser Kapitän schob den Ball mit seinem 26. Treffer für die Roten Bullen zum umjubelten finalen Punch über die Linie. Sekunden danach war die Partie aus und der Schlusspfiff verhallte in der stimmungsgeladenen Red Bull Arena!
Die Schlüsselspieler
Dreierkette glänzt defensiv und offensiv
Den souveränen Viertelfinalsieg haben wir uns über eine geschlossene Mannschaftsleistung verdient. Besonders auffällig war unsere Dreierkette. Mohamed Simakan sorgte mit tiefen Flankenläufen immer wieder für Gefahr über die rechte Bahn. So bereitete er die Leipziger Führung vor. Mit nun drei Assists ist der Franzose unser bester Vorlagengeber im Pokal.
Neben ihm überzeugten einmal mehr Willi Orbán und Joško Gvardiol. Die zwei Abwehrkanten hatten defensiv alles im Griff und schalteten sich auch nach vorne immer wieder mit ein. Joško gewann 100 Prozent seiner Zweikämpfe, Willi besorgte nach einem beherzten Sprint über den ganzen Platz in der Nachspielzeit das 2:0.
Mittelfeld-Duo sorgt für Torgefahr
Im Mittelfeld stach Konrad Laimer als Balleroberer heraus. Der Österreicher stand seinen Gegenspielern immer wieder auf den Füßen und schaffte so viele Umschaltmomente für sein Team. Nutznießer davon war häufig Dani Olmo, der fünf Torschüsse abgab. Unsere Schaltstation im offensiven Mittelfeld leitete mit Tempo und Spielwitz viele gefährliche Situationen selbst ein. Nur der eigentlich verdiente Treffer blieb ihm bis zur Auswechslung in der 71. Minute verwehrt.
„Spieler des Spiels“: Timo Werner
Nach zuletzt wenig Spielglück war Timo Werner als ständiger Unruheherd von den BVB-Verteidigern, nicht zu kontrollieren. Mit seinem fünften Pokaltor ebnete unser bester Torschütze mit der so wichtigen Führung in der 22. Minute den Weg zum Sieg.
Elf Minuten später hätte Timo beinahe nachgelegt, Gregor Kobel blieb im Eins-gegen-eins-Duell aber der Sieger. Auch danach wäre ein Doppelpack möglich gewesen, denn der 27-Jährige hatte mehrere offensivstarke Szenen.
„Darum spielen wir Fußball“
Marco Rose lobt seine Mannschaft
Trainer Marco Rose war entsprechend hochzufrieden nach der tollen Vorstellung gegen die Borussen. „Die Mannschaft hat den Plan hervorragend umgesetzt und wir haben sehr verdient gewonnen“, lobte er. „Wir wollten hoch Druck auf den Ball bekommen, waren sehr präsent im Pressing“, legte der Übungsleiter nach.
Klar ist aber auch, dass RBL am Samstag sofort nachlegen muss. „Hoffentlich setzen wir es in den nächsten Spielen ähnlich gut um. Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit, dann fahren wir nach Berlin. Auch da müssen wir gegenhalten, so wie heute. Wir sind in einer schwierigen Phase und müssen jetzt Nachhaltigkeit in unsere Leistungen bringen.“
„Wir wollen wieder nach Berlin"
Auch Konrad Laimer war froh, dass die Roten Bullen eine Reaktion auf die letzten Niederlagen zeigen konnten. „Man hat von der ersten Sekunde gemerkt, dass wir wieder ein anderes Gesicht zeigen und das Spiel gewinnen wollten. Es fühlt sich einfach gut an, zu gewinnen!“ Das Ziel für die nächste Runde ist klar. „Solche Abende, mit den Fans und der Stimmung drumherum, darum spielen wir Fußball! Jetzt sind wir im Halbfinale und wir wollen wieder nach Berlin“, gab Konni gleich die Richtung vor.
Die richtige Antwort auf das Mainz-Spiel
Unsere beiden Torschützen blickten nochmal auf das Mainz-Spiel am vergangenen Wochenende zurück. „Nach dem 0:3 gegen Mainz waren wir uns selbst etwas schuldig, aber auch den Zuschauern. Es war von A bis Z alles gut, die Fans standen hinter uns und wir haben super Fußball gespielt“, fasste Timo Werner zusammen.
„Wir haben viel geredet nach den schlechten Ergebnissen und es tut gut, wenn das dann auch fruchtet“, zeigte sich auch Willi Orbán erleichtert. Aber: „Es ist ein gutes Gefühl heute, aber wir müssen am Samstag in der Liga da weitermachen. Da haben wir noch ein bisschen was aufzuholen“, richtete unser Kapitän sofort den Blick nach vorne.
Pokalverein RBL: Auf dem Weg zum Final-Hattrick
Schon jetzt sind wir das ist aktuell das erfolgreichste deutsche Team im DFB-Pokal. Seit 2018 stehen die Roten Bullen zum insgesamt vierten Mal im Halbfinale, nur 2019/20 war im Achtelfinale Endstation. Vor fünf Jahren durften wir im Finale gegen Bayern München erstmals Endspiel-Luft im Berliner Olympiastadion schnuppern, unterlagen aber mit 0:3. 2020/21 qualifizierten sich die Messestädter zum zweiten Mal für das Pokalfinale. Borussia Dortmund setzte sich mit 4:1 durch.
Im letzten Jahr war es dann aber soweit. Mit der dritten Finalteilnahme belohnten wir uns endlich mit dem ersten Pokalsieg und dem bis heute größten Erfolg unserer noch jungen Clubgeschichte. Gegen den SC Freiburg drückte Christopher Nkunku den Ball in Unterzahl zum umjubelten Ausgleich über die Linie (76.). Im Elfmeterschießen bewiesen unsere Jungs Nervenstärke und verwandelten jeden Versuch, während Freiburg zweimal vom Punkt scheiterte. Der Rest ist Leipziger Fußballgeschichte. Do it again, Leipziger Jungs!