Oliver Mintzlaff im Saisonstart-Interview

Unser Vorsitzender der Geschäftsführung spricht im Interview über die Personalie des neuen Sportdirektors, die aktuelle Transferperiode, die Vertragsverlängerung mit Domenico Tedesco und die Ziele für die neue Saison.

Oliver, wie ist der Stand bei der Personalie des neuen Sportdirektors?

Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass wir im Juli einen neuen Sportdirektor vorstellen würden. Allerdings haben sich die Dinge kurzfristig anders entwickelt: In den Wochen nach dem Pokalfinale haben wir dem Kandidaten, mit dem wir uns einig waren, aus den unterschiedlichsten Gründen abgesagt. Ein Grund dafür war, dass sich für uns zeitgleich überraschenderweise eine andere Tür geöffnet hat, die für uns eine extrem große Chance bedeutet. Allerdings werden wir diesen besagten Sportdirektor leider noch nicht im Juli präsentieren können, sondern aus nachvollziehbaren Gründen erst nach dem Ende der aktuellen Transferperiode.  

 

Kannst du verstehen, dass diese neue Wasserstandsmeldung im Hinblick auf diese Personalie Fragen aufwirft?  

Ich bin mir dessen bewusst, dass das insbesondere für viele Fans und Anhänger jetzt erst einmal sehr unbefriedigend ist. Das verstehe ich komplett. Am Ende geht es aber nicht darum, die Öffentlichkeit zufriedenzustellen, sondern, um die richtige und langfristige Lösung im Sinne des Vereins und einer erfolgreichen Zukunft. Wir hatten und haben immer einen Plan. Deshalb werden alle meine bisher gewählten Worte im Zusammenhang mit dieser Personalie in die Tat umgesetzt, da muss sich niemand Sorgen machen. 

Wir haben jemanden gesucht, der den Verein innerhalb der Leitplanken weiterentwickelt, ein Gesicht von RB Leipzig wird und zudem den Club neben Trainerteam und Mannschaft bestmöglich repräsentieren kann. Wir stehen ja auch nicht unter Druck, sondern arbeiten seit 15 Monaten in einer Konstellation im Sport, mit der wir die beste Saison unserer Vereinshistorie gespielt haben. Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass die sportlichen Prozesse zuletzt sehr gut gelaufen sind: Wir sind aus unserer ersten echten Krise gestärkt hervorgegangen, haben eng zusammengestanden und die richtigen Entscheidungen getroffen. Zeitgleich liefen und laufen die Vorbereitungen für die neue Saison reibungslos.

 

Wie wird RB Leipzig den kurz- und mittelfristigen Herausforderungen, wie zum Beispiel der Transferperiode und der Personalie Sportdirektor, jetzt begegnen?

Wir werden die Transferperiode in der bestehenden Konstellation der sportlichen Führung fortsetzen und beenden. Wir haben durch den beschriebenen Verlauf und die kurzfristigen Entwicklungen beim Entscheidungsprozess in Sachen Sportdirektor aber leider einige Monate Verzug.  Abgesehen davon ergibt es aber auch Sinn, die Transferthemen in unserem aktuellen Setup zu Ende zu bringen.  

 

Wie sieht die konkrete Planung in Sachen Transfers aus?

Die Verpflichtung von Xaver Schlager ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir die Kaderqualität in jeder Transferperiode weiter anheben wollen. Wir wollten ihn schon zu Zeiten von Ralf Rangnick verpflichten, aber leider hat es damals nicht geklappt. Wichtig waren auch die Vertragsverlängerungen von erfahrenen Spielern wie Marcel Halstenberg und Kevin Kampl. 

Und die Verlängerung mit Christopher Nkunku bis 2026 ist nicht nur unglaublich wichtig für unsere Mannschaft und unseren Club, sondern auch für die gesamte Bundesliga. Dass wir einen solch fantastischen, begehrten und außergewöhnlichen Spieler wie Christo weiter an uns binden konnten, ist ein Ausrufezeichen für unseren Club, national und international. Zudem werden wir den Kader auch weiter verbessern. Um auf die richtige Kadergröße zu kommen, müssen wir aber auch Spieler verkaufen und in diesem Prozess befinden wir uns aktuell.  

 

Nun kamen Meldungen auf, dass unser Trainer Domenico Tedesco eine avisierte Vertragsverlängerung abgelehnt haben soll?

Die Schlagzeilen dazu habe ich auch gelesen und die gehören zum Sommerloch einfach dazu. Wir sind mit der Arbeit von Domenico und seinem Team sehr zufrieden und haben in den ersten Monaten mit ihm als Trainer nicht nur den Turnaround geschafft, sondern mit dem DFB-Pokalsieg auch unseren ersten großen Titel gewonnen. Im Zuge unseres Analysegespräches nach der Saison zusammen mit der sportlichen Führung habe ich ihn natürlich darauf angesprochen, dass wir ihn in Sachen Vertrag nicht vergessen haben und uns sicherlich demnächst dazu austauschen können – und bei diesem Thema grundsätzlich auch keinen Zeitdruck hätten. Der Trainer sah das genauso und sagte, dass er mit den Gesprächen auch sehr gerne noch bis Winter warten würde. Das war mehr als einvernehmlich, da wir beide dasselbe Verständnis davon haben, dass wir uns nicht unter Druck setzen lassen müssen.  

 

Was sind unsere Ziele für die neue Saison?

Wir möchten natürlich wieder in die Champions League, das wäre dann das sechste Mal in sieben Jahren. International wollen wir uns weiter etablieren. Das bedeutet für uns natürlich das Überstehen der Gruppenphase in der Champions League. Und wenn uns das wieder gelingen sollte, dann muss man einfach sehen, was mit Blick auf Gegner und unsere jedes Jahr steigenden Erfahrungswerte in den internationalen Wettbewerben darüber hinaus noch drin sein könnte. Vor allem aber wollen wir attraktiven Fußball spielen, den Schwung des DFB-Pokalsiegs mitnehmen und unseren Fans damit Spaß und Freude bereiten.
 

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Mit euch in die neue Saison!