Die Red Bull Arena.

Austausch zur "Verkehrs-Situation rund um die Red Bull Arena"

Austausch von Ulrich Wolter (RB Leipzig), Thomas Dienberg (Stadt Leipzig) und Ulf Middelberg (Leipziger Verkehrsbetriebe) sowie Fans von RB Leipzig | Parkhaus und Fußgängerbrücke sind geplant | Erweiterung des Sperrkreises zu Heimspielen als weitere Option

RB Leipzig hat am 29. März zu seiner 16. Fan-Videokonferenz aus dem Fanhaus "Sportforum EINS" eingeladen. Im Fokus des aktuellen Austausches haben wir ein zentrales Thema gestellt, das vor allem auch ein großes Anliegen unserer Fans ist: die Verkehrssituation rund um die Red Bull Arena zu den Heimspielen von RB Leipzig.  

 

Hierzu gibt es bereits einen dauerhaften, intensiven und engen Austausch zwischen Verein, Fans und Stadt, der mit diesem von Tim Thoelke moderierten Termin zusätzlichen Input bekommen hat. 

 

Folgende wichtigste Neuerungen / Erkenntnisse wurden bekanntgegeben:
 

  • Im Bereich der Parkplätze vor der Quarterback Immobilien ARENA Leipzig soll ein Parkhaus gebaut werden
     
  • Die Stadt Leipzig plant den Bau einer Brücke für Radfahrer- und Fußgängerüber das Elsterflutbecken
     
  • Das Park-&-Ride-System soll optimiert werden
     
  • Es mangelt nicht an Bus- und Straßenbahnkapazitäten
     
  • Die Erweiterung des Sperrkreises im Stadionumfeld zu Heimspielen ist eine realistische Option, um die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbessern

 


Ulrich Wolter (Chief Relationship Officer) stellte zunächst die Kernfragen und -herausforderungen vor. Diese wurden u.a. auch im Rahmen mehrerer repräsentativen Spieltagsumfragen gesammelt, zudem im Vorfeld von unseren Fans eingeschickt und im Live-Chat gestellt.
 

Zentrale Themen 

  • Parkplatzsituation / Parkplatznutzung am Cottaweg und Kleinmessegelände, wo im Zuge des Stadionausbaus 1.200 Parkplätze verortet und zugesagt wurden, die zu jedem Heimspiel zur Verfügung stehen müssen, was jedoch nicht der Fall ist. 
     
  • Auslastung der P&R-Plätze im Stadtgebiet ist zu gering, da die Anbindung nicht immer ohne Unterbrechung erfolgt, das Umsteigen notwendig ist, was vor allem auf dem Rückweg ein Problem und damit keine gute Alternative darstellt. Zudem werden seitens der Fans die Ausschilderung und fehlende Shuttlebusse kritisiert. 
     
  • An den Haltestellen im Bereich Jahnallee kommt es nach den Spielen zu großen Menschenmengen, weil zu wenige Bahnen für die Abreise zur Verfügung stehen und diese verkehrsbedingt nicht schnell genug abfahren können.
     
  • Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) ist in Tickets eingebunden, sodass ein großes Einzugsgebiet genutzt werden kann – die Taktung der Züge ist jedoch vor allem bei späten Spielen ein Problem. 
     
  • Im Umfeld der Red Bull Arena / Festwiese gibt es – trotz der von RBL bereitgestellten Fahrradgarderobe für 1.200 Räder – zu wenige Fahrradstellplätze.  
     
  • Anregung: Sperrkreis um das Stadion zu Heimspielen erweitern, sodass Bahnen und Fußgänger besser zum Stadion und zurückkommen und der Autoverkehr die Wege nicht blockiert.

  

Maßnahmen und Input der Stadt Leipzig / LVB

Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneten für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig, nahm auf diese Punkte Bezug und stellte folgende Maßnahmen vor mit dem klaren Ziel, die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver zu machen.
 

KURZ- UND MITTELFRISTIG

  • Park-&-Ride-Konzept: 
    • einheitlicher Ausbaustandard (Info-Tafeln, Sanitäranlagen, Stellplatzmarkierungen)
    • ergänzende Beschilderung vom Autobahnring
    • digitale Informationssysteme mit Auslastungsanzeige

 

  • neue Fahrzeuge im Straßenbahnnetz 
     
  • Erweiterung des Sperrkreises für alle Heimspiele (in Planung für die EURO 2024) von der Jahnallee bis zur Pfaffendorfer Straße und Marschnerstraße bis Käthe-Kollwitz-Straße 
     
  • Nach Beendigung der Baustelle:  
    Freigabe der Wendeschleife "Waldstraße" für die Haltestelle "Sportforum Ost" ab Anfang Juli 2023 
     
  • Nach Beendigung der Baustelle:  
    Freigabe der Waldstraße ab März 2024, sodass dann auch die Haltestelle "Feuerbachstraße / Mückenschlösschen" wieder angefahren werden kann.

 

LANGFRISTIG (Rahmenplan Stadionumfeld) 

  • Bau eines Parkhauses auf der Parkfläche "Arena 1" (Parkplatz vor der ARENA) als Ersatz für die nicht dauerhaft realisierbaren Parkflächen auf dem Kleinmessegelände (als Ausgleich für die notwendigen Baulasten auf diesem Areal) und die Parkplätze vor der Festwiese (Jahnallee) 
     
  • Rad- und Fußgängerbrücke vom Cottaweg zum Stadion, um die westlichen Stadtviertel besser anzubinden
     
  • Beteiligung der Schlüsselakteure an Ausarbeitung
    • RB Leipzig
    • ZSL Betreibergesellschaft der Quarterback Immobilien Arena
    • Schulleitung der Schule 5
    • Bürgerverein Waldstraßenviertel e.V.
       
  • Austausch in Workshops und Vor-Ort-Stationen
     
  • Interviews mit Bewohnern, interessierten Bürgern, Passanten und Vertretern politischer Gremien
     
  • zwei Workshops
     
  • Bündelung aller Vorschläge und Anforderungen
     
  • Kleinmessegelände als Entwicklungsfläche für RB Leipzig

 

Darüber hinaus stand Ulf Middelberg, Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) für Fragen zur Verfügung. In diesem Zusammenhang wurde u.a. auch direkt ein Austausch des Fanverbandes / der AG Stadionumfeld mit der LVB zum Ideenentwurf des Fanverbandes angeboten. 

 

Er unterstrich zudem, dass eine höhere Taktung / Frequenz von Straßenbahnen und Bussen möglich und kein Problem der Kapazität (Fahrzeuge, Personal) ist. Herausforderung ist die Stausituation auf den Straßen, sodass die Bahnen und Busse nicht weiterfahren können. Eine Erweiterung des Sperrkreises könnte dieses Problem beheben und mehr Bussen und Bahnen zulassen.
 

Einmal Leipzig, immer Leipzig!