Die RBL-Bilanz in der Champions-League-Saison 2022/23
Rote Bullen qualifizierten sich zum dritten Mal für die K.o.-Runde der Königsklasse | Vier Siege in acht Spielen | André Silva und Christopher Nkunku Top-Torjäger
Die Champions-League-Reise von RBL ist nach dem Achtelfinal-Rückspiel bei Manchester City für diese Saison vorbei. Und auch am Tag danach schmerzt das bittere Ausscheiden noch immer!
Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich unsere Roten Bullen zum insgesamt dritten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte für die K.o.-Phase der Königsklasse qualifizieren konnten.
Zum zweiten Mal war gegen einen englischen Top-Verein im Achtelfinale Endstation. 2020/21 kam das Aus gegen den FC Liverpool, nun also gegen die Citizens.
Die Leistungen der vergangenen Monate auf internationalem Parkett lassen uns trotzdem mit Stolz zurückblicken: Nach einem Fehlstart in die Gruppenphase konnten die Leipziger Jungs den Schalter noch umlegen und eine echte Siegesserie hinlegen.
Und genau dort wollen wir in der kommenden Spielzeit in der Champions League weitermachen!
Rückblick
Missglückter Start in die Gruppenphase
Mit Titelverteidiger Real Madrid, Celtic Glasgow und Schachtar Donezk warteten in der Gruppe F drei attraktive Gegner auf unsere Jungs.
Der Start am ersten Spieltag verlief allerdings alles andere als nach Plan. Gegen Donezk kassierten wir zu Hause Anfang September eine 1:4-Auftaktniederlage.
Domenico Tedesco musste daraufhin gehen und Marco Rose übernahm das Ruder an der Seitenlinie. Und bereits das zweite Gruppenspiel bei Real Madrid machte Lust auf mehr.
Die Messestädter unterlagen nach einer starken Vorstellung im Estadio Santiago Bernabéu erst durch zwei späte Treffer mit 0:2.
Die Trendwende: Vier Siege in Folge
Von da an ging die Post ab! Die ersten Punkte gab es am 3. Spieltag. Christopher Nkunku und André Silva (2) trafen zu einem ganz wichtigen 3:1-Heimsieg gegen den schottischen Meister Celtic Glasgow.
Auch das folgende Rückspiel holte sich RBL. Timo Werner und Emil Forsberg führten uns zu einem 2:0-Auswärtssieg in Glasgow. Mit nun sechs Zählern waren die Roten Bullen im Rennen um das Achtelfinale wieder voll dabei.
Ein denkwürdiger Abend ereignete sich am 25. Oktober 2022: Joško Gvardiol und erneut Christo und Timo waren die Torschützen beim furiosen 3:2-Erfolg über Real Madrid.
Im abschließenden Gruppenspiel gegen Donezk genügte ein Punkt fürs Weiterkommen. RBL ließ nichts mehr anbrennen:
Christo, André, Dominik Szoboszlai und ein Eigentor der Ukrainer führten zu einem souveränen 4:0-Sieg. Das Ticket für die K.o.-Phase war damit gelöst!
Die Gesamtbilanz:
- 2. Platz in der Gruppe F
- 12 Punkte
- 13:9 Tore
K.o.-Runde
Die viel zitierte Losfee bescherte RBL bei der Auslosung des Achtelfinales im November einen ganz harten Brocken! Denn in der Runde der letzten 16 bekamen die Messestädter bekanntlich mit Manchester City wohl den vermeintlich schwersten Gegner zugewiesen.
Ein hochverdientes 1:1 im Hinspiel
Gut drei Monate später war es dann soweit: Mittwochabend, Flutlicht, eine ausverkaufte RB-Arena und die legendäre Champions-League-Hymne. Fußballherz, was willst du mehr? Ganz Leipzig war bereit für das Hinspiel gegen die Citizens am 22. Februar.
Hälfte eins ging dann allerdings an die Gäste von der Insel: Riyad Mahrez traf in der 27. Minute zur Führung. In der zweiten Hälfte drehte die Elf von unserem Cheftrainer Marco Rose aber so richtig auf. Joško Gvardiol nickte aus kurzer Distanz zum hochverdienten Ausgleich ein (70.). Es sollte beim 1:1 und damit bei einer guten Ausgangsposition für das zweite Duell bleiben.
Gebrauchter Abend im City of Manchester Stadium...
Die Geschichte des Rückspiels im City of Manchester Stadium ist schnell erzählt. Die Hausherren gingen durch einen Handelfmeter von Erling Haaland in Führung, nur 77 Sekunden später war der Norweger erneut zur Stelle (22./24.). Der schnellste Doppelpack der Champions-League-Geschichte war damit perfekt.
Mit dem Halbzeitpfiff vollendete Haaland seinen Hattrick, um in der zweiten Hälfte zwei weitere Tore nachzulegen.
Ikay Gündogan erhöhte davor noch weiter, Kevin De Bruyne sorgte in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt an einem mehr als gebrauchten Abend aus RBL-Sicht.
25.10.2022: Magische Fußballnacht – Sieg gegen die Königlichen!
Highlight dieser Champions-League-Spielzeit war mit Sicherheit der Sieg gegen den Titelverteidiger aus Madrid. Der Triumph über das weiße Ballett war nicht nur für unseren Klub, sondern für die gesamte Stadt Leipzig ein ganz besonderes Ereignis.
Furioser Auftakt in der ersten Hälfte
Von Beginn an setzten die Messestädter das Star-Ensemble von Trainer Carlo Ancelotti unter Druck. Die Belohnung folgte bereits in der 13. Minute.
Joško drückte einen Abpraller per Kopf zur umjubelten Führung über die Linie. Auch danach stürmte RBL weiter mit Vollgas auf den Madrider Kasten.
Die Folge: Am Ende eines kurz ausgeführten Standards kam Christo Nkunku im Sechzehner frei zum Anschluss. Unser Knipser knallte die Kugel zum 100. RBL-Tor auf europäischer Bühne unter die Latte.
Im weiteren Verlauf wurde Real etwas dominanter und kam durch Vinicius Junior noch vor der Pause zum Anschluss.
Gemeinsam ins Ziel in Halbzeit zwei
In der zweiten Hälfte konzentrierten sich unsere Roten Bullen auf eine kompakte Defensive und gelegentliche Konter. Die Spanier kamen bis auf wenige Ausnahmen nicht wirklich gefährlich vor unser Tor.
Anders RBL: Der überragende Mohamed Simakan lief auf der rechten Seite allen davon, um im Anschluss den freistehenden Timo Werner mustergültig zu bedienen.
Unsere Nummer elf musste aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinhalten – 3:1 in der 81. Minute!
Mit einem verwandelten Foulelfmeter in der Nachspielzeit sorgte Rodrygo nochmal für kurzes Zittern. Sekunden später war allerdings Schluss. Ekstase pur und grenzenloser Jubel in den Leipziger Nachthimmel!
Magische Nacht: 3:2 vs. Real!
Zahlen zur Champions-League-Saison 2022/23
Spielerstats
Willi Orbán stand in allen acht Partien von der ersten bis zur letzten Sekunde auf dem Platz. Mit insgesamt 720 Einsatzminuten ist unser Kapitän der Dauerbrenner im Team.
Auf Platz zwei folgt Dominik Szoboszlai mit 656 Spielminuten. Willi spulte außerdem 83,5 Kilometer ab, was ebenfalls der Top-Wert ist. Auch die insgesamt 43 Balleroberungen sind vor Joško Gvardiol (35) und Xaver Schlager (34) mannschaftsintern unerreicht.
Die meisten gelben Karten kassierte Benjamin Henrichs (2). Schnellster Spieler war Mo Simakan mit 35,4 km/h.
In fünf Einsätzen stach Kevin Kampl mit einer Passquote von 95,2 Prozent heraus. Kevko brachte 171 von 181 Versuchen an den Mann. Torhüter Janis Blaswich kommt in sechs Spielen auf 21 Paraden, zwei Mal hielt er seinen Kasten sauber.
Offensiv waren André Silva und Christopher Nkunku mit jeweils drei Treffern die besten Torjäger. Beide Angreifer zielten mit acht (Nkunku) bzw. sieben (Silva) Torschüssen außerdem am fleißigsten auf den gegnerischen Kasten, auf Rang drei folgt Timo Werner (sechs).
Zusätzlich lieferte André auch noch drei Vorlagen, genauso wie Mo Simakan. Mehr Assists in unserem Team sammelte keiner.
Teamstats
Aus acht Spielen holten unsere Roten Bullen vier Siege und ein Unentschieden bei 14:17 Toren. Der höchste Sieg gelang am sechsten Spieltag der Gruppenphase mit einem 4:0 bei Schachtar Donezk.
Im Schnitt hatten wir 49,6 Prozent Ballbesitz pro Partie. Eine Passquote von 86,8 Prozent (3.638 von 4.171 Pässen kamen an) ist ebenfalls mehr als ordentlich im internationalen Vergleich.
Von 69 Tackles haben Konrad Laimer und Kollegen 31 gewonnen. Die Messestädter erarbeiteten sich 32 Eckbälle und 86 Freistöße.
Selbst langten wir 68-mal regelwidrig zu. Mit nur acht gelben Karten gehören wir allerdings zu den fairsten Teams im Wettbewerb.
