Nordi Mukiele: Abschied nach 100 Bundesliga-Spielen
Nordi Mukiele verabschiedet sich von RB Leipzig und wechselt zur Paris Saint-Germain | Der Rechtsverteidiger hat in vier Jahren am Cottaweg tolle Spiele gezeigt | Unser Ex-Trainer Julian Nagelsmann bescheinigte ihm "einen gesunden Grad einer positiven Verrücktheit"
Exakt 100 Bundesliga-Spiele hat Nordi Mukiele im Trikot von RB Leipzig absolviert. Eine schöne runde Zahl, mit der er sich nun von den Roten Bullen verabschiedet und zurück in die Stadt wechselt, in der er einst mit dem Fußballspielen begonnen hatte: Paris. Zum Abschied würdigen wir Nordi für seine Leistungen im RBL-Trikot.
Paris - Laval - Montpellier - Leipzig
Als Sohn kongolesischer Eltern im Paris Vorort Montreuil aufgewachsen, begann Mukiele schon als kleiner Junge beim Paris FC mit dem Fußballspielen. Sein Profidebüt gab er mit 17 Jahren für Stade Laval in der zweiten französischen Liga. 2017 zog er dann weiter in die Ligue 1 zum HSC Montpellier, wo er sofort Stammspieler wurde. Im Sommer 2018 folgte schließlich der Wechsel an den Cottaweg.
#AskNordi
Großes Lob von Rangnick
Unser damaliger Sportdirektor Ralf Rangnick lobte Nordi als "eines der Top-Talente Europas auf seiner Position". Der Rechtsverteidiger selbst sagte: "Ich freue mich sehr, dass es mit einem Wechsel zu RB Leipzig geklappt hat. Die Ambitionen und die Art des Fußballs, für die der Verein steht, passen perfekt zu mir."
Nordi sollte sich schnell im Team zurechtfinden, wenngleich seine Einsatzzeiten im ersten Jahr schwankten. Mal stand er in der Startelf, mal saß er auf der Bank, gelegentlich musste er sogar von der Tribüne aus zuschauen. Gegen Ende der Spielzeit stand er jedoch regelmäßig in der Startelf, gab beim 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg seine erste Torvorlage und erzielte am 34. Spieltage bei der 1:2-Niederlage in Bremen sein erstes Tor für RBL.
Steigerung im zweiten Jahr
Werte, die er im Folgejahr deutlich steigern konnte. Nach 1.901 Einsatzminuten in seiner ersten Saison, kam Nordi 2019/20 auf 2.659 Minuten im zweiten Jahr. In jener Spielzeit hatte er großen Anteil daran, dass wir uns bis ins Halbfinale der Champions League vorkämpfen konnten, wo dann leider eine 0:3-Niederlage gegen Paris St. Germain unseren starken Run stoppte. In der Bundesliga gelangen Mukiele drei Treffer und drei Vorlagen. Eines seiner Tore steuerte er zum 3:0-Heimsieg gegen Werder Bremen bei, das Sportmagazin "kicker" lobte ihn daraufhin als "ständigen Antreiber" und kürte ihn zum Mann des Spiels.
2020/21 machte der Franzose direkt da weiter, wo er aufgehört hatte. Sein erster Champions-League-Treffer gelang Nordi in der Gruppenphase beim emotionalen 4:3-Auswärtssieg gegen Basaksehir, Alexander Sørloth erzielte damals das Siegtor erst in der Nachspielzeit. In der Bundesliga standen wieder drei Saisontreffer zu Buche. Vor allem beim 3:0 auf Schalke ragte Mukiele erneut heraus, nicht nur aufgrund seines Führungstores, auch aufgrund starker Pässe und vieler gewonnener Kopfballduelle.
Er ist der Typ Mensch, der immer gut gelaunt ist, immer lacht und sehr fröhlich ist. Er will sich auch verbessern.
Au revoir, Nordi!
Debüt in der A-Nationalelf
Trainer Julian Nagelsmann sagte im Februar 2021 über Mukiele: "Er ist der Typ Mensch, der immer gut gelaunt ist, immer lacht und sehr fröhlich ist. Er will sich auch verbessern. Ich arbeite sehr gerne mit ihm, weil er einen gesunden Grad einer positiven Verrücktheit hat. Das mag ich. Deswegen wird er sich auch noch weiter verbessern."
Im September 2021 wurde der 24-Jährige für seine harte Arbeit und seine konstante Entwicklung belohnt: Nationaltrainer Didier Deschamps berief Nordi erstmals in die französische A-Nationalmannschaft, wo er beim 2:0-Sieg gegen Finnland sein Debüt geben durfte. In der Bundesliga machte Mukiele 2021/22 den Fehlstart und die große Aufholjagd unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco mit, war zeitweise Stammspieler und kam insgesamt auf 2.481 Einsatzminuten. In der Champions League traf er in einem rasanten Auswärtsspiel bei Paris St. Germain zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. Obwohl wir am Ende 2:3 unterlagen, war es eine der besten Leistungen der Hinrunde.
Starke Performance zum Abschluss
Sein einziges Bundesliga-Tor in der abgelaufenen Saison gelang Mukiele beim 6:0 gegen Hertha BSC. Die beeindruckendste Performance sparte sich Nordi aber bis ganz zum Schluss auf. Am 33. Spieltag, beim 4:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg, legte der Rechtsverteidiger gleich zwei Tore von Christo Nkunku auf und auch der Elfmeter zum 4:0 entstand durch ein Foul an Mukiele, der an diesem Tag einfach nicht aufzuhalten war. "Sehr glücklich, dem Team in meinem 100. Spiel, in dem ich dieses Trikot trage, beim Gewinnen geholfen zu haben", twitterte Nordi nachher.
Es sollte schließlich sein letzter Bundesliga-Auftritt im Trikot der Roten Bullen sein. Zum krönenden Abschluss kam Mukiele auch im DFB-Pokalfinale zum Einsatz und feierte mit uns den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Und nun setzt er seinen Weg bei Paris Saint-Germain fort.
Danke für alles, Nordi und viel Erfolg in deiner Heimat!