"Ich kann es kaum abwarten loszulegen"
Virtuelle Vorstellungs-Pressekonferenz des neuen RB Leipzig Cheftrainers Domenico Tedesco | Aussagen von Domenico Tedesco, Oliver Mintzlaff und Christopher Vivell
Domenico Tedesco ist neuer RBL-Cheftrainer!
Auf der virtuellen Pressekonferenz wurde der 36-Jährige offiziell vorgestellt und stellte sich gemeinsam mit Oliver Mintzlaff und Christopher Vivell den Fragen der zugeschalteten Journalistinnen und Journalisten.
Domenico Tedesco über ...
... seine ersten Eindrücke:
- "Ich freue mich, dass ich jetzt bei RB Leipzig bin und kann es kaum abwarten auf dem Platz gemeinsam mit der Mannschaft loszulegen. Die Gespräche mit den Verantwortlichen sowie die ersten Eindrücke vom Verein waren allesamt überwältigend. Ich konnte zudem bereits ein paar erste Worte an die Mannschaft richten, was mir sehr wichtig gewesen ist.
Mit RB Leipzig habe ich nicht erst seit Mittwoch zu tun. Es gab immer mal Momente, in denen sich die Wege gekreuzt haben. Während meiner Zeit in der Fußballlehre habe ich beispielsweise hier hospitiert. Es war mir damals schon wichtig, das bei RB Leipzig zu machen. Hier liegt ein sehr strukturiertes Umfeld vor, eine Mannschaft mit extrem hohem Potential und dieses Potential gilt es jetzt abzurufen. RB Leipzig ist extrem innovativ, mit enorm großen Potentialen und ganz klaren Zielen.
Ich glaube zudem zu wissen und habe auch schon bei meinen Spielen gegen Leipzig gespürt, dass es den Leuten hier in der Region extrem wichtig ist, wie sich RB Leipzig präsentiert. Das Stadion war vor der Pandemie nahezu immer voll ausgelastet und auch das ist ein eindeutiger Hinweis darauf, wie der Verein hier angenommen wird. Wie RB Leipzig aufgebaut ist, wie die Strukturen definiert sind, ist ganz klar eine 10 von 10."
... über seinen Spielspiel:
- "Ein angewendeter Spielstil liegt immer auch am jeweiligen Kader. Daran muss man sich auch ein Stück weit anpassen. Wenn man meine bisherigen Stationen verfolgt, ist beispielsweise die Situation beim FC Erzgebirge Aue sehr schwierig gewesen als ich angefangen habe – dort haben wir den Fokus auf einen guten Ballbesitz-Fußball gelegt. In Schalke wiederum ist es ein anderer Spielspiel gewesen. In Moskau hatten wir ebenfalls viel Wert auf Ballbesitz gelegt, haben viele Torchancen kreiert und eine gute Pressinglinie installiert. Insgesamt wird es immer wichtig sein, dass man im Trainerteam flexibel ist und sich dem Kader auch anpassen kann.
Ich habe mich im Vorfeld nicht mit Julian Nagelsmann ausgetauscht. Klar ist aber auch, dass der Name Nagelsmann hier bei RB Leipzig häufig fällt, wenn man in Gesprächen ist. Das ist aber auch etwas Gutes und Verständliches. Denn wenn eine Person gute Dinge vollbringt, dann bleibt das auch in den Köpfen und Herzen der Menschen, mit denen man gearbeitet hat. Generell haben Julian und ich eine ähnliche Spielauffassung und natürlich möchte ich alles aufsaugen, was helfen und uns weiterbringen kann. Wichtig ist aber genauso, dass ich weiß, welchen Input ich mitbringen und einfließen lassen kann, um die Mannschaft und damit jeden Spieler besser zu machen."
... über das Reifer werden und seine bisherigen Trainerstationen:
- "Wichtig für mich beim reifer werden ist, dass man reflektiert ist und mit einem guten Gefühl auf seine Handlungen und Entscheidungen zurückblicken kann. Für mich persönlich war die Zeit in Moskau sehr prägend. Ich habe dort einen neuen Fußball, neue Menschen und eine neue Sprache kennengelernt. Wenn man offen für solche Herausforderungen ist, entwickelt man sich meiner Meinung nach extrem viel weiter und ich glaube und hoffe, dass ich das in meiner bisherigen Zeit gemacht haben.
Die Zeit auf Schalke war überragend und das wegen vieler Aspekte. Der zweite Abschnitt meiner Zeit auf Schalke war nicht einfach, dennoch haben ich in diesem Zeitraum viel mitgenommen. Es gibt Faktoren, die man nicht beeinflussen kann und es gibt Faktoren, die man beeinflussen kann und daran will ich ansetzen, daran will ich wachsen und lernen und das habe ich auch getan. Ich bin sehr stolz auf meine Zeit in Gelsenkirchen."
... über das Spiel gegen M'Gladbach und die kommenden Aufgaben:
- "Zwei Tage bis zum nächsten extrem wichtigen Spiel sind nicht viel, nichtsdestotrotz werden wir Einheiten zusammen haben in denen wir auch einiges machen können. Viel wichtiger jedoch wird es sein, Gespräche mit den Jungs zu führen. Aufzuzeigen wo ich ansetzen kann und wo ich direkt helfen kann. Welche Inhalte wir wie umsetzen, werden wir dann hoffentlich auf dem Platz sehen.
Wir gehen mit dem Ziel in die nächsten Aufgaben Spiele zu gewinnen. Wir wollen in allen Wettbewerben so erfolgreich sein wie möglich. In der Bundesliga gilt es einiges nachzuholen und natürlich wollen wir auch in der Europa League und im DFB-Pokal weiter voll angreifen."
... die Anpassungen im Trainerteam:
- "Marco Kurth wird weiterhin Teil des Trainerteams sein und von Andreas Hinkel und Max Urwantschky als zwei weitere Assistenten ergänzt. Alles andere im Trainerstab ist gleich geblieben..
Max Urwantschky ist Torwart-Trainer, das hat er in Aue und auch in Moskau gemacht und mir war wichtig, dass wir auch hier bei RB Leipzig weiter zusammenarbeiten. In den ersten Gesprächen hier war allerdings auch direkt klar, dass Frederik Gößling bei RB Leipzig ganz klar Torwart-Trainer ist und bleiben wird. Also haben wir versucht gemeinsam eine Lösung zu finden und haben diese – nämlich, dass Max Co-Trainer wird - auch gefunden.
Oliver Mintzlaff über ...
... die Verpflichtung von Domenico Tedesco:
- "Wir sind stolz und freuen uns Domenico Tedesco als neuen Cheftrainer von RB Leipzig präsentieren zu können. Wir haben nach der einvernehmlichen Entscheidung nicht mehr mit Jesse Marsch weiterzumachen überlegt, welcher Trainer zu uns passt, wer den tollen Kader zu mehr Kontinuität führen kann. Wir haben bei Gesprächen mit Domenico von Anfang an gespürt, dass er für die Sache brennt und er Bock hat mit dieser tollen Mannschaft zu arbeiten.
Was siehst du in dieser Mannschaft? Was glaubst du, braucht diese Mannschaft? Und wie schaffst du es, die gesamten Stärken der Mannschaft herauszustellen? Das hat uns Domenico eindrucksvoll aufgezeigt, so dass wir gesagt haben 'Das fühlt sich gut an und das muss unser neuer Trainer von RB Leipzig werden!'. Wir freuen uns, dass wir Domenico für uns gewinnen konnten."
... die Personalie Achim Beierlorzer:
- "Wir haben konstruktive Gespräche mit Achim Beierlorzer geführt und hätten es uns auch anders gewünscht, weil wir natürlich wissen – und dafür sind wir extrem dankbar – dass er uns schon häufiger - und das auch kurzfristig - geholfen hat. Achim hat eine starke RB-DNA und eine lange Vergangenheit mit RB Leipzig. Dementsprechend haben wir ihm natürlich unsere große Wertschätzung gegenüber gebracht, haben ihm zudem offengehalten bei uns zu bleiben und in einer globalen, übergeordneten Rolle tätig zu sein.
Aber natürlich muss er das ganze erstmal sacken lassen, mal durchatmen und etwas Abstand gewinnen, nach der turbulenten Phase zuletzt. Es ist uns wichtig und das war von Beginn an auch Domenico wichtig, dass wir hier keine gesamten Strukturen aufreißen wollen und – außer Jesse und Achim – ist auch alles so geblieben. Und das ist auch wichtig so! Mich freut, dass unser neuer Trainer das ebenso befürwortet. Ich hoffe, dass wir und Achim zusammenfinden und auch in Zukunft weiter in einer globalen Einheit zusammenarbeiten können.."
Christopher Vivell über ...
... den neuen Cheftrainer Domenico Tedesco:
- "Ich kenne Domenico Tedesco schon etwas länger. Wir hatten eine - wenn auch kurze - gemeinsame Vergangenheit bei der TSG Hoffenheim. Wir haben seine Entwicklung bei Erzgebirge Aue, auf Schalke und in Moskau weiterverfolgt. Er ist ein junger Trainer, der den Fußball von der Pieke auf gelernt und seine Ausbildung zum Fußballlehrer herausragend absolviert hat. Bei jeder Station wo er war, hat er direkt für Erfolg gesorgt. Seine Entwicklung ging immer in die richtige Richtung. Zudem hat Domenico bei unserem Gespräch eine fantastische Analyse über unsere Mannschaft gemacht und wir sind extrem froh, dass er jetzt hier bei RB Leipzig ist und wir gemeinsam durchstarten können."