Haidara geht den nächsten Schritt - schon wieder

Der 23-Jährige entwickelt sich erneut weiter | Unter Trainer Marsch agiert er fast immer als Teil der Doppelsechs | "Ich will der Mannschaft helfen, wo immer ich kann"

Amadou Haidara ist ein Arbeiter. Nicht nur auf dem Platz, auf dem der 23-Jährige aber auch noch so viel mehr kann. 

Bis zum Alter von 18 Jahren Spieler der internationalen Talentschmiede JMG Academy in seinem malischen Geburtsort Bamoko, hat er über Liefering und Salzburg Schritt für Schritt in seiner Entwicklung getan. Mittlerweile gehört Haidara bei RB Leipzig zu den besten zentralen Mittelfeldspielern der Bundesliga.

Stammspieler - und Torjäger?

Unter Julian Nagelsmann noch variabel zwischen der offensiven und defensiven Mitte des Felds eingesetzt, setzt der neue Rote-Bullen-Coach Jesse Marsch bislang beinahe ausnahmslos im Zentrum auf Haidara - als auf der Doppelsechs im Vergleich zu seinem Nebenmann eher nach vorne orientierter Akteur. So lief "Doudou" in sechs der bisherigen sieben Ligapartien von Beginn an auf dieser Position auf. Trotz hinsichtlich der letzten Saison defensiverer individueller Ausrichtung erzielte er dabei bereits zwei Tore, am 5. Spieltag zum wichtigen 1:1-Endstand beim 1. FC Köln und am 6. Spieltag beim 6:0 gegen Hertha BSC.

"Auch wenn ich sie in der letzten Saison nicht so häufig gespielt habe, kenne ich diese Position und die taktischen Anforderungen genau. Ich will da spielen, wo ich der Mannschaft am besten helfen kann, denn das ist wichtig, um am Ende gewinnen zu können.", sagt Haidara zu seiner Funktion unter Marsch. Und zu seinen Treffern: "Ich will mich immer verbessern – auch in der Offensive. Zuletzt habe ich meine Chancen vor dem Tor genutzt. So kann es weitergehen."

Mehr Duelle für Leipzig als für seine früheren Klubs

Schon in Salzburg absolvierte Haidara viele Einsätze in ähnlicher Rolle. 2017 avancierte er, der Teil dreier Meistermannschaften in Österreich war, dort zum Nationalspieler Malis

Bereits auf Leihbasis in Lieferung präsentierte Haidara kurz nach seiner Ankunft aus Westafrika im zentralen Mittelfeld seine Offensivqualitäten, etwa beim Debüt drei Minuten nach seiner Einwechslung als Torschütze oder im Laufe der Saison 2016/17 mit einigen Torvorlagen.

2019 wechselte Haidara dann nach Leipzig. Mittlerweile kann er auf 93 Pflichtspiele für RBL zurückblicken, mit zehn Treffern und sechs Assists. Im Mai verlängerte Haidara nach einer starken Spielzeit vorzeitig seinen Vertrag und ist seitdem bis 2025 an RB Leipzig gebunden.

Derweil stehen die Zeichen mit der Nationalmannschaft auf WM-Kurs! Nach vier Spieltagen führt Mali die Gruppe D der afrikanischen WM-Qualifikation an. Zuletzt gab es einen 1:0-Erfolg gegen Kenia.

Ich will mich immer verbessern – auch in der Offensive
Amadou Haidara

Große Ziele mit den Roten Bullen

Und mit unseren Roten Bullen hat Haidara noch viel vor. Vor allem in dieser Spielzeit nach einem durchwachsenen Auftakt: "Der Saisonstart war nicht so einfach für uns, aber wir kommen immer besser rein.", erklärt er. "Ich will der Mannschaft helfen, damit wir uns auch in dieser Saison wieder für die Champions League qualifizieren. Doch das wird nicht einfach. Jetzt geht es gegen den SC Freiburg, da wollen wir unbedingt wieder gewinnen."

Es wäre der dritte Liga-Sieg in Serie. Wenn Haidara so weitermacht, dürfte seinen Zielen nicht allzu viel im Weg stehen. Denn eines liegt ihm fast unvergleichbar: sich sein Glück zu erarbeiten.

trainingslager amadou haidara

Fußballcamp in der Heimat

Fernab des Platzes setzt sich Doudou für diejenigen ein, die es nicht so leicht haben wie er. Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützern veranstaltete der 23-Jährige im Sommer in seiner malischen Heimatstadt Bamako ein Fußballcamp für Kinder

Im Frühjahr hatte der 22-fache Nationalspieler eine nach ihm benannte Stiftung ins Leben gerufen. Damit will der Mittelfeldspieler benachteiligten Menschen helfen und den fußballerischen Nachwuchs in Mali unterstützen. Das Fußballcamp war deren erste große öffentliche Aktion - die letzte wird es jedoch nicht gewesen sein. "Das werden wir definitiv wiederholen", ist sich Haidara sicher.

Das werden wir definitiv wiederholen
Amadou Haidara

Ganz auf sich alleine gestellt war Haidara dabei übrigens nicht. Unterstützung erhielt Amadou von seinen Nationalmannschaftskollegen Hamari Traore und Diadie Samassekou. Auch der Präsident des malischen Fußballverbandes, Boubacar Diarra, sowie mehrere Trainer des Nationalteams waren vor Ort und bekundeten ihr Interesse.

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