Seine "beste Zeit": Kevin Kampl hat noch viel vor
Der 31-Jährige will in Leipzig noch einiges erreichen - als Spieler und im Anschluss an seine aktive Karriere | Für Domenico Tedescos Startelf ist er allzeit bereit | „Offensiver Powerfußball mit Ballbesitz – das ist mein Fußball!“
Zentrum RB Leipzig. Kevin Kampl hat bei uns sein fußballerisches Zuhause gefunden. Vor fast fünf Jahren wechselte der Mittelfeldspieler nach Sachsen, absolvierte seitdem 171 Pflichtspiele für uns. Mit dem Sieg im DFB-Pokalfinale machte er sich mit RB Leipzig einen Traum wahr, der ihm bereits vier Mal verwehrt blieb.
"Ich möchte auch nach der Karriere bei RB bleiben", sagt Kevin und legt nach: "Als Sechser komme ich jetzt erst in meine beste Zeit."
Unter Domenico Tedesco gesetzt
Unter Domenico Tedesco steht Kevin als Mittelfeldstratege meistens in der Startelf. In der Zentrale fungiert der Slowene als Bindeglied zwischen Verteidigung und Angriff, meist mit Konrad Laimer oder Tyler Adams neben sich. „Ich mag es einfach, wenn wir den Ball haben und kontrollieren.“ Durch seine enorme Laufstärke eröffnet er zudem den Flügelakteuren vor der Abwehrdreierkette offensiv besondere Möglichkeiten.
Und sein jetziger Coach passt zu Kevin Kampl. Denn der Tedesco-Fußball, der sich bei unseren Messestädtern durch die Mischung aus viel Ballbesitz und effektivem Umschaltspiel durch hohes, intensives Pressing auszeichnet, entspricht voll den Stärken des gebürtigen Solingers - der aber nicht nur spielerisch auf dem Platz auffällt.
Die Jungs wissen, dass sie sich immer auf mich verlassen können!
Mit 31 auf dem Feld der(!) Routinier
Denn Kevin hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Leader entwickelt. Unter den Feldspielern kommt er mit seinen gerade einmal 31 Jahren als unser Routinier daher, nur die Keeper Philipp Tschauner (36 Jahre alt) und Péter Gulácsi (32) sind noch etwas älter. Die Rolle des Führungsspielers nimmt er dabei gerne an: „Die Jungs wissen, dass sie sich immer auf mich verlassen können. Egal was es ist, jeder weiß, dass ich alles für sie machen würde.“ Das wirke sich auch auf die Chemie aus – für Kevin und die gesamte Mannschaft.
Kampl steht mit seinen 171 Spieleinsätzen für RB Leipzig bereits unter den RBL-Rekordmännern in den Top Ten - und zieht damit an Timo Werner und Dominik Kaiser vorbei. Was ihm lange Zeit noch fehlte, war eine Trophäe mit den Roten Bullen.
Einen - den - Pokal holen
Am 21. Mai 2022 machte sich der der Rechtsfuß nun auch diesen Traum wahr und durfte den Pott endlich in den Berliner Nachthimmel strecken. "Natürlich wäre das riesig. Der ganze Aufwand, den wir seit Jahren betreiben. Das wäre für die gesamte Stadt, den Verein und die Spieler ein unfassbarer Höhepunkt", erklärte er noch vor dem Spiel.
Im Endspiel 2018/19 und im Finale der vergangenen Spielzeit hatte Kampl jeweils von Beginn an auf dem Platz gestanden, als die Leipziger sich dem FC Bayern München und Borussia Dortmund schließlich geschlagen geben mussten. Auch mit dem BVB, bei dem Kevin 2015 spielte, konnte er nur als Zweiter am Pott vorbeilaufen. Mit RB Leipzig ist er seit diesem Jahr nun für immer Deutscher Pokalsieger!
Durch die Zeit mit Kevin Kampl
Karriere – und dann?
Wohin es den 28-fachen slowenischen Nationalspieler nach seiner aktiven Zeit als Spieler verschlägt, steht noch in den Sternen. „Ich bin schon seit fast fünf Jahren in Leipzig und verbinde sehr viel mit der Stadt und dem Verein, bin hier zwei Mal Papa geworden - das passt einfach“, schwärmt Kevin, „deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, RB Leipzig auch nach der Karriere treu zu bleiben.“
Dabei ist auch ein Engagement an der Seitenlinie alles andere als ausgeschlossen: „Meine Frau sagt immer, ich solle Trainer werden.“ Weit hergeholt ist dieser Gedanke wahrlich nicht. Mit Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Roger Schmidt, Ralf Rangnick, Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco hatte der 31-Jährige in seiner Karriere in Dortmund und Leverkusen unter anderem mit den erfolgreichsten deutschen Trainern des Fußballgeschäfts zu tun. „Da guckt man sich natürlich besonders viel ab“, sagt Kevin, „Ich habe schon immer versucht, alles aufzusaugen und das Maximum mitzunehmen.“ Die Spielphilosophie des 31-Jährigen dagegen ist klar: „Offensiver Powerfußball mit Ballbesitz – das ist mein Fußball!“