"Es ist eine Ehre, für einen Verein wie diesen zu spielen"
Mohamed Simakan im Interview mit der DFL | Der Verteidiger spricht über seinen Umzug nach Leipzig und sein Comeback nach seiner Verletzung
In einem Interview mit der DFL vor dem Topspiel gegen den FC Bayern München sprach unser Verteidiger Mohamed Simakan über seine Ankunft in der Stadt Leipzig und den Einfluss von RBL-Cheftrainer Jesse Marsch.
Du bist ein junger Spieler in einer neuen Stadt. Hast du schon viel von Leipzig gesehen?
"Es ist eine schöne Stadt - sehr ruhig. Ich bin jemand, der gerne in etwas kleineren Städten lebt, weil ich ziemlich entspannt bin. Es ist also toll. Ich habe auch das Zentrum erkundet und habe mit meiner Familie ein paar Spaziergänge gemacht. Wir kennen Leipzig jetzt gut und haben zwei oder drei schöne Ecken entdeckt. Also, wir sind glücklich."
Was hat dich am meisten überrascht, seit du in Leipzig bist?
"Was mich am meisten überrascht hat, war, wie respektvoll alle sind. In Frankreich zum Beispiel halten sich viele Radfahrer nicht ganz an die Verkehrsregeln. Aber hier in Leipzig halten alle Radfahrer bei roten Ampeln an. In Frankreich hingegen ist es üblich, dass Radfahrer Autos überholen und nicht warten. Das ist eines der ersten Dinge, die mir aufgefallen sind."
Hast du vor deinem Wechsel in die Bundesliga mit anderen Spielern gesprochen?
"Ich habe mit einigen Spielern geredet. Als die Gerüchte aufkamen, fragten mich ein paar meiner Freunde, ob etwas dran sei. Ich habe ihnen gesagt, dass etwas dran ist, und sie haben mir erzählt, wie gut das Leben in Deutschland ist. Und über den Spielstil - die deutsche Art, Fußball zu spielen. Ich habe viele Fragen gestellt und positive Antworten bekommen."
Was hat man dir vor deinem Wechsel zu RB Leipzig über die Bundesliga erzählt?
"Mir wurde gesagt, dass es sehr intensiv ist und man nicht viel Zeit am Ball hat. Man muss jederzeit zu 110 Prozent konzentriert sein. Man darf in keinem Moment unkonzentriert sein, denn sonst wird das sofort bestraft. Das habe ich schon aus erster Hand erfahren. Es ist eine großartige Liga und sie passt sehr gut zu mir. Ich bin glücklich hier."
Es ist eine großartige Liga und sie passt sehr gut zu mir. Ich bin glücklich hier.
Jesse Marsch ist bekannt dafür, junge Spieler zu fördern. Was sind deine ersten Eindrucke von ihm als Trainer?
"Der Trainer ist hervorragend. Er kann gut mit den jungen Spielern umgehen und auch mit den älteren. Er ist auch jemand, der den Spielern wirklich zuhört - sei es im Training, außerhalb des Trainings oder bei persönlichen Problemen. Das ist sehr wichtig für die Spieler, denn wir müssen mental entspannt sein, um auf dem Spielfeld Leistung bringen zu können. In dieser Hinsicht ist er also sehr gründlich. Er hilft uns sehr dabei, uns sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits des Platzes weiterzuentwickeln.
Was zeichnet ihn aus?
"Die Energie, die er hat. Er ist gut darin, diese Energie zu verbreiten. Und das ist etwas, das uns zusammenbringt."
Drei Bundesligaspiele, drei Starteinsätze. Wie hat es sich angefühlt, am 2. Spieltag vor den eigenen Fans in Leipzig aufzulaufen?
"Ich wusste, was mich erwartet, denn ich hatte einige Fans getroffen, als ich mit meiner Familie durch die Stadt ging. Die Menschen sind glücklich, dass ich hier bin. Und ich bin auch sehr glücklich, hier zu sein. Die Fans sind ein wichtiger Teil des Fußballs. Ich werde also alles für mich, für die Fans und für den Verein geben. Es ist eine Ehre, für einen Verein wie diesen zu spielen. Ja, es ist wirklich schön. Man kann alles hören, wenn die Fans nicht da sind. Der 12. Mann ist wirklich sehr wichtig im Spiel. Es gibt Momente, in denen wir vielleicht ein bisschen müde sind, aber dank des 12. Mannes bekommen wir einen zusätzlichen Schub."
2021 hat für dich nicht gut begonnen, da du dir eine Knieverletzung zugezogen hast, die dich für sechs Monate außer Gefecht gesetzt hat. Wie hast du dich von dieser schwierigen Phase erholt?
"Ich wusste, dass ich zu einem neuen Verein wechseln würde. Und ich bin ein Kämpfer - wenn man sich verletzt, muss man beweisen, dass man diese Verletzung überwinden kann. Man muss sicherstellen, dass man mental stärker ist als die Verletzung. Ich bin jemand, der das gerne tut."
Du wurdest von RB Leipzig als Ersatz für Upamecano und Konate verpflichtet. Wie gehst du mit den hohen Erwartungen um?
"Ich bin sehr entspannt. Es ist normal, seine Sache gut machen zu wollen. Es gab Spieler vor mir und es wird Spieler nach mir geben. Diese Spieler haben sehr gute Leistungen für den Verein erbracht, und ich hoffe, dass ich ihnen nacheifern kann. Und zu zeigen, dass ich nach Leipzig gekommen bin, um zu beweisen, dass ich erfolgreich sein kann. Ich hoffe, ich habe Erfolg."
Hast du die beiden nach Tipps für die Eingewöhnung gefragt?
"Ich konnte mit beiden sprechen. Sie erzählten mir über den Klub und allgemein über die Stadt. Sie haben mir sogar einige Restaurants gezeigt. Und sie haben mir gezeigt, wo ich etwas kaufen kann. Sie haben sich um mich gekümmert, ja."
Du kannst in der gesamten Abwehrreihe spielen - in der Mitte oder als Außenverteidiger. Was ist deine bevorzugte Position?
"Meine Hauptposition ist das Abwehrzentrum. Aber ich kann auch rechts hinten spielen. Aber meine Hauptposition ist die Innenverteidigung."
Dein nächstes Spiel geht gegen die Bayern. Was erwartest du?
"Wir werden uns gut auf das Spiel vorbereiten. Und wir werden sehen, was passiert. Am Ende des Tages ist es ein 90-Minuten-Spiel. Wir müssen voll konzentriert sein und uns sowohl körperlich als auch mental vorbereiten. Es geht darum, die am besten vorbereitete Mannschaft zu sein. Und uns der Tatsache bewusst zu sein, dass es ein wichtiges Spiel ist. Wir müssen zeigen, dass wir auch entschlossen sind, die Punkte zu holen. "
Freust du dich darauf, auf Robert Lewandowski zu treffen, und wie willst du ihn stoppen?
"Er ist ein erstaunlicher Spieler. Für jemanden in meinem Alter ist es eine Ehre, gegen so einen Spieler anzutreten. Als Team werden wir alles geben, um sicherzustellen, dass wir all ihre Spieler stoppen. Mit dem Ziel, die Punkte zu holen."
Wer hat dir in deiner bisherigen Karriere am meisten geholfen?
"Die Person, die mich am meisten angetrieben hat, war meine Mutter. Meine Mutter war von Anfang an dabei. Und sie ist jemand, der mich immer unterstützt hat und immer da war."
Warum sollten wir nicht versuchen, Trophäen zu gewinnen?
Was sind deine Ziele mit RB Leipzig?
"Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine noch bessere Saison spielen können als in der letzten Saison. Und nach der Länderspielpause einen guten Start hinlegen. Und persönlich ist es mein Ziel, so weit wie möglich voranzukommen. Und mein Potenzial auszuschöpfen. Damit ich mich als großer Spieler im Weltfußball etablieren kann."
Und was ist mit dem Gewinn von Titeln?
"Im Fußball geht es ums Gewinnen. Warum sollten wir also nicht versuchen, Trophäen zu gewinnen? Wenn wir die Chance haben, einen Titel zu gewinnen, werden wir nicht zögern. Wir werden jede Gelegenheit ergreifen, die sich uns bietet, um Trophäen zu holen."
Ist die größte Stärke von RB Leipzig die Vielseitigkeit und die Fähigkeit, viele verschiedene Systeme zu spielen?
"Ja, unser Trainer ist auch taktisch sehr gut. Er weiß, wie er Entscheidungen treffen muss und hilft uns, uns als Spieler zu verbessern. Wir sind ein junges Team und müssen daher sicherstellen, dass wir schnell reifen, um gegen die etwas älteren Mannschaften mithalten zu können. Taktisch hilft er uns als Team sehr."
Welcher Spieler von RB Leipzig hat dich im Training am meisten beeindruckt?
"Ich würde keinen einzelnen Spieler herausheben, aber viele Spieler haben mich überrascht. Ich kannte die Bundesliga nicht so gut. Ich habe viele Spiele gesehen, aber die Spieler haben mich im ersten Training wirklich überrascht. Es sind die Intensität und die hohe technische Qualität der Spieler, die mich am meisten beeindruckt haben, als ich im Verein ankam.