Nkunku dreht auf: Der Schwächenlose

Christopher Nkunku schnürt auch gegen Bochum einen Doppelpack | "Christo" steht nach zehn Pflichtspielen in dieser Saison bei elf Scorerpunkten | Marsch: "Er hat keine Schwächen"

Bei seinen beiden Toren am 7. Bundesliga-Spieltag gegen den VfL Bochum ließ Christopher Nkunku seine ganze Klasse aufblitzen. Per feinem Lupfer mit dem linken Fuß hatte der Offensivkünstler unserer Roten Bullen beim 3:0 für den zweiten Treffer gesorgt, machte mit einem weiteren Heber mit rechts dann alles klar. Sein zweiter Doppelpack in aufeinanderfolgenden Ligaspielen, bereits gegen Hertha BSC schoss er zuvor zwei Tore und gab beim 6:0 sogar noch einen Assist.

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Ausnahmeleistungen bei Nkunku keine Ausnahmen

Seit seinem Wechsel zu RB Leipzig von Paris Saint-Germain im Sommer 2019 vor allem immer wieder als Torvorbereiter aufgefallen, hat sich Nkunku stetig auf sehr hohem Niveau entwickelt. "Wir haben viel mit Christo gearbeitet", hatte RB-Trainer Jesse Marsch schon vor der Champions League-Gruppenpartie gegen den FC Brügge gesagt, das zwischen den Duellen in der Bundesliga gegen die Bochumer und die Herthaner stattfand. "Ich kann nur sagen, dass dieser Junge keine Schwächen hat." Und auch beim 1:2 gegen Brügge traf Nkunku. Was der 23-Jährige dazu sagt: "Natürlich freut es mich, das zu hören. Trotzdem ändert das natürlich nichts daran, dass ich mich weiterhin zu 100 Prozent auf meine Arbeit konzentriere.  Ich versuche, jeden Tag alles reinzuwerfen. Mein Ziel ist es, die beste Version meiner selbst zu werden - auf und neben dem Platz."

Mehr als beeindruckend bewies Nkunku in den letzten Wochen, dass es sich bei seiner Drei-Tore-Ausnahmeleistung zum Auftakt der Königsklasse beim 3:6 bei Manchester City eben nicht um eine Ausnahme handelt. In der Champions League netzte nur Sebastien Haller von Ajax Amsterdam, der am 1. Spieltag einen Viererpack geschnürt hatte, häufiger ein als er. In der Liga kommen lediglich Bayerns Robert Lewandowski, Dortmunds Erling Haaland, Leverkusens Patrik Schick und Unions Taiwo Awoniyi - alles im Gegensatz zu Nkunku Mittelstürmer, wie sie im Buche stehen - auf mehr Treffer als der Franzose.

An seinen 100 Prozent gearbeitet - und noch nicht fertig

In der vergangenen Spielzeit hatte es Nkunku insgesamt noch auf sieben Pflichtspieltore gebracht, diesen Wert toppt er jetzt bereits um zwei Treffer. "Das ist die Frucht jahrelanger Arbeit", erklärt er jetzt. "So muss ich jetzt weiterarbeiten. Dass ich gerade so viele Tore schieße, spielt keine Rolle - wir brauchen als Team Punkte und wollen uns von Spiel zu Spiel weiterentwickeln."

Und obwohl Nkunku etwaige Schwächen laut seinem Coach abgelegt hat, weist er nach wie vor ein schier unglaubliches Potenzial auf. "Er ist noch jung", sagte Marsch kürzlich. "Aber er will viel, viel mehr. Es ist immer gut für einen Trainer, wenn du mit einem Spieler redest, dass er hört, was du sagst - dass er probiert, alles umzusetzen. Es macht viel Spaß, mit Christo zu arbeiten. Ich glaube, er hat noch viel Luft nach oben. Das ist nur der Anfang."

Das ist nur der Anfang.
Jesse Marsch

Wiedersehen mit Paris

Für Nkunku und Co. geht es nach der Länderspielpause am 16. Oktober beim SC Freiburg weiter, bevor drei Tage später in der Königsklasse das Wiedersehen mit seinem alten Klub PSG ansteht. Das Trikot der Pariser Jugend und schließlich auch der Profis (78 Einsätze ab 2015) trug der in der Nähe der Hauptstadt in Lagny-sur-Marne Geborene vor seinem Transfer nach Leipzig seit 2010, avancierte in dieser Zeit auch zum französischen Juniorennationalakteur. "Es ist immer speziell für mich, gegen meinen ehemaligen Klub zu spielen", äußert er. "Aber wir brauchen unbedingt Punkte, um ins Achtelfinale zu kommen. Das ist das einzige, worüber ich bei diesem Duell nachdenke."

Und Nkunku hat in diesem Spieljahr noch einiges vor: "Im Moment geht es darum, zu Konstanz zu finden. Wir hatten bereits einige gute Spiele, aber auch einige nicht so gute. Wir sind ein junges Team, das mit einigen Veränderungen in die neue Saison gestartet ist. Daher ist es wichtig, dass wir jetzt regelmäßig gute Spiele abliefern, um unsere Ziele zu erreichen."

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