„Parlamentarischer Abend“ mit Max Eberl und Anja Mittag
Podiumsdiskussion im Rahmen des „Parlamentarischen Abend“ der Sächsischen Landesvertretung in Berlin zum Thema „RB Leipzig – eine Erfolgsgeschichte aus Sachsen“
Unser Geschäftsführer Sport Max Eberl und Anja Mittag (Co-Trainerin RBL-Frauen) nahmen am 15. Dezember im Rahmen des „Parlamentarischen Abend“ der Sächsischen Landesvertretung in Berlin zusammen mit Michael Kretschmer (Ministerpräsident Sachsen), Mahmut Özdemir (Staatssekretär Innenministerium) und Waldemar Hartmann (Moderation) an einer Podiumsdiskussion zum Thema „RB Leipzig – eine Erfolgsgeschichte aus Sachsen“ teil.
Wir haben einige der zentralen Aussagen nachfolgend zusammengefasst.
Michael Kretschmer über …
… den Weg von RB Leipzig:
„RB Leipzig ist ein Riesen-Glücksfall für den Freistaat Sachsen, für Leipzig, für den Sport, den Fußball in Ostdeutschland. Aber es ist kein Selbstläufer, es ist kein Geschenk, sondern es ist eine wirklich harte Arbeit von Leuten, die das angepackt haben. Aus der fünften Liga mit diesem Vertrauen, mit dieser Kraft, mit dieser Dynamik – und mit ganz viel Unterstützung aus der Stadt und aus der Stadtgesellschaft.
Mich hat fasziniert, als ich das erste Mal in der Red Bull Arena war, alleine mit meinem Sohn, dass es so unglaublich sicher war. Dass alles so unglaublich geklärt war. Keine Probleme, keine Randale. Es ist ein Verein und ein Ort, wo man mit der Familie hingeht und wo man sich wohlfühlt. Das hat mir unglaublich imponiert und seitdem sind wir immer wiedergekommen.“
… die Bedeutung der Roten Bullen für Leipzig:
„Mitleid bekommt man geschenkt, aber diese Missgunst beruht darauf, dass hier so eine Erfolgsgeschichte geschrieben wird. Und nochmal: Die ist nicht vom Himmel gefallen. Das Ganze hat natürlich etwas mit finanziellem Background zu tun, aber es ist eine riesige Mannschaftsleistung. Und da haben so viele ihren Beitrag zu geleistet.
Wenn man sieht, wie dieser Verein in der Stadtgesellschaft und auch in der Unternehmerschaft getragen wird. Das ist ein Riesen-Pfund, das auf uns einzahlt. Als wir Mitte des Jahres in Rom waren, hat uns der Taxifahrer gefragt, woher wir kommen. Als ich mit ‚Leipzig‘ antwortete, wusste er sofort Bescheid. Das war eines dieser Symbole, an denen man sieht, dass RB Leipzig ein Aushängeschild der geworden Stadt ist.“
Anja Mittag über …
… den Frauenfußball bei RB Leipzig:
„Blickt man auf die uns gebotenen Bedingungen und Möglichkeiten, stehen wir in der 2. Bundesliga sehr gut da. Dies zeigt auch, wo der Verein hinwill. Frauenfußball ist für die Stadt Leipzig auch eine große Chance. Natürlich profitieren auch wir vom Erfolg der Frauen-Nationalmannschaft, die ein grandioses Turnier in England gespielt haben. Dies hat die Aufmerksamkeit erhöht und gibt uns und dem Sport die Chance, weiter zu wachsen.
… den Aufstieg in die Bundesliga:
Wichtig ist, dass wir mit dem Aufstieg in die 1. Liga den nächsten Schritt gehen. Langfristig soll auch die Champions League unser Ziel ein, denn das ist für jede Spielerin ein absoluter Traum. Das wollen wir gemeinsam erleben und auch dabei mithelfen, die Liga noch attraktiver zu machen. Dass es vielleicht nicht nur Wolfsburg, Bayern, jetzt Eintracht Frankfurt und eventuell noch Hoffenheim gibt, sondern dass da auch RB Leipzig oben steht. Das ist ein großes Ziel, aber jetzt müssen wir uns erst einmal auf das Sportliche und den Aufstieg konzentrieren.“
Max Eberl über …
… seinen Wechsel zu RB Leipzig:
„Für mich ist es eine großartige Aufgabe, denn RB Leipzig ist ein großartiger Verein. Mir war klar, dass RB Leipzig ein Klub ist, bei dem ich richtig Lust habe, etwas zu entwickeln. Und als dann die Anfrage von Oliver Mintzlaff und später meine Zusage kam, war klar, dass wir hier etwas auf den Weg bringen wollen. Und dafür gibt es großartige Menschen drumherum. Ich habe richtig Lust auf diesen Kontrast, nachdem ich bei einem sehr alten Verein gearbeitet habe, jetzt bei einem jetzt sehr jungen Verein arbeiten zu dürfen.“
… den (fehlenden) Respekt der Konkurrenz gegenüber RBL:
„Jeder darf seine Meinung haben und manche Menschen haben das Gefühl, dass sie auf den Verein einprügeln müssen. Auch ich habe während meiner Zeit bei Mönchengladbach das eine oder andere anders betrachtet. Ich muss jetzt viele Themen, die ich vielleicht ansatzweise gedacht habe, revidieren. RB Leipzig ist ein Verein, der aus den Möglichkeiten, die er hat, einen großartigen Job macht. Dementsprechend ist es mir egal, was diese Menschen denken.“
… die WM-Rückkehrer:
„Erstmal sollen sie regenerieren, sich erholen. Als Verein guckt man eine Weltmeisterschaft ganz anders. Zwar gönnt man jedem Spieler den größten Erfolg, aber tatsächlich bist du nach jedem Spiel froh, wenn die Jungs aufrecht den Platz verlassen und gesund sind. Das ist für uns das Allerwichtigste.
Bei Dani Olmo habe ich natürlich nicht gehofft, dass er ausscheidet, da ich jedem Spieler nur das Beste wünsche. Aber so wie er performt hat, war ich dann schon froh, dass er nicht im Finale das entscheidende Tor schießt. Das hätte eine Verlängerung noch komplizierter gemacht (lacht). Schlussendlich kann man aber sagen, dass die Spieler RB Leipzig großartig repräsentiert haben.“
… den RBL-Frauenfußball:
„Wir stehen als Verein geschlossen hinter der Frauen- und Mädchenabteilung und werden alles dafür tun, dass wir in dieser Saison in die Bundesliga aufsteigen. So wird es auch in Zukunft sein, denn Fußball ist ein Gesellschaftsthema. Fußball ist für alle und verbindet Menschen auf jedem Bolzplatz, ganz egal welches Alter oder Geschlecht.
Und da gehört eben auch ein Verein wie RB Leipzig dazu, in allen Bereichen, in allen Sparten auch dafür ein Vorbild zu sein. Ich bin ein großer Verfechter davon, dass dieser Verein in der Stadt ein Aushängeschild sein soll, eine Vorbildfunktion in allen Bereichen hat. Und dazu gehört selbstverständlich auch der Frauen- und Mädchenfußball.“
… seine Ziele mit RB Leipzig:
„Ich bin nach Leipzig gekommen, um darauf aufzubauen, was sich hier in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir reden über einen Verein, der seit dem Aufstieg fünfmal die Champions League und einmal die Europa League erreicht hat. Dabei ist die Luft nach oben dünn. Es diesen übermächtigen Gegner aus dem Süden, aber ich habe in Leipzig angefangen, um etwas zu erreichen und auf den Weg zu bringen.
Mein Ziel ist es, dass dieser Klub eine große Rolle in der Bundesliga und in Europa spielt, dass wir in K.o.-Runden der Champions League vertreten sind. Wir wollen nachhaltigen Frauen- und Mädchenfußball haben, und eigene Talente aus dem NLZ für den Profikader entwickeln. Tom Krauß ist ein gutes Beispiel, der bei Schalke gerade für Furore sorgt. Vielleicht kommt er zurück, wenn es einen gewissen sportlichen Misserfolg bei Schalke 04 gäbe. Und das ist auch ein großes Ziel was ich habe. Talente, nicht unbedingt Leipziger Jungs, aber Spieler, die in der Akademie groß geworden sind, wieder in die 1. Mannschaft zu führen. Das sind Ziele, die ich mir als Allererstes gesetzt habe oder vorstelle und dann schauen wir, was am langen Ende dabei rauskommt. Außerdem habe ich noch nie etwas gewonnen. Das soll sich möglichst schnell ändern (lacht).“