"Gott sei Dank musste ich nicht singen!"
Unsere Nummer 11 ist wieder in Leipzig | Timo Werner sprach bei einer Medienrunde über seine Rückkehr
Er ist wieder ein Roter Bulle! Timo Werner stürmt ab sofort wieder für RB Leipzig. Bei einer Medienrunde beantwortete er die Fragen anwesender Medienvertreter und Medienvertreterinnen unter anderem zu den ersten Stunden in Leipzig, seiner Zeit in England und Zielen für die Saison.
Sehr hier das Gespräch im Re-Live:
Das Mediengespräch im Re-Live
Timo Werner über ...
... seine ersten 24 Stunden in Leipzig:
"Mein erster Tag zurück in Leipzig war sehr anstrengend und hektisch - hat aber auch sehr viel Spaß gemacht! Es ist schön und freut mich sehr, wieder hier zu sein und bekannte Gesichter zu sehen."
... das 'Willkommen zurück' der Mannschaft:
"Es sind noch sehr viele Spieler und Staff-Kollegen, mit denen ich in meiner ersten Zeit bei RB Leipzig viel erlebt und gute Momente geteilt habe, hier. Daher war das Wiedersehen ein schönes Gefühl. Auch das Trainerteam ist mir zu Teilen aus meiner Stuttgarter Zeit bekannt.
Gott sei Dank musste ich zu meinem Einstand nicht singen. Den Auftritt hatte ich hier schon. Stattdessen musste ich am Mittwoch beim Training durch eine Gasse laufen, während mir meine Teamkollegen einen Klaps auf den Hinterkopf gaben. Das war deutlich angenehmer als erneut singen zu müssen. (lacht)"
... seine Rückkehr:
"Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mir nicht auch über andere Vereine Gedanken machen können. Nach reiflicher Überlegung war aber relativ schnell klar, dass der Schritt zurück nach Leipzig ein sehr guter sein würde.
Neben dem Verein ist der Trainer für den Spieler der wichtigste Bestandteil. Ich habe mit Domenico Tedesco sehr gute Gespräche geführt. Wir sind beides Schwaben, da kann man sich prima verständigen. (lacht) Beide Seiten waren anschließend sehr voneinander angetan.
Ich habe natürlich auch die Weltmeisterschaft 2022 in Katar im Blick gehabt. Darauf möchte ich mich optimal vorbereiten - und das geht am besten über Spielzeit. Diese habe ich in meinem zweiten Jahr beim FC Chelsea nicht erhalten.
Ich wollte also in ein mir bekanntes Umfeld ohne große Eingewöhnungszeit wechseln, wo ich die Möglichkeit bekomme, zu spielen. Wo ich weiß, welcher Fußball gespielt wird und der Verein auch weiß, wie ich spiele.
Ein weiterer Aspekt war die Stadt selbst: Jeder weiß, dass ich mich hier sehr wohl gefühlt habe. London war eine Riesen-Stadt und ich werde London auch sehr vermissen. Aber es ist dennoch schön, wieder die typische deutsche Bäckerei besuchen und typische deutsche Lebensmittel einkaufen zu können.
Und: Der Weg nach Hause ist nun wieder deutlich kürzer. Ich glaube, ich habe meine Familie in den vergangenen beiden Jahren nur einmal besuchen können.
Ich freue mich einfach wieder auf Deutschland und darauf, die Bundesliga erleben zu dürfen. Eine sehr, sehr große Liga, die der Premier League in wenig nachsteht.
Und ebenso freue ich mich auf unsere Fans. Zu ihnen hatte ich immer ein sehr gutes Verhältnis. Die Leipziger haben mich auch in den harten Zeiten unterstützt. Ich habe richtig Bock, wieder vor den Leuten spielen zu dürfen."
... einen möglichen Einsatz am Samstag gegen Köln:
"Ich traue mir immer zu, Fußball zu spielen. (lacht) Und wenn der Trainer der Meinung ist, dass ich fit genug bin, dann spiele ich. Das hoffe ich natürlich auch. Ich kann es kaum erwarten, dass es so schnell wie möglich wieder losgeht.
Klar, ich habe die letzten Testspiele mit dem FC Chelsea verpasst, wodurch mir etwas die Spielpraxis fehlt und ich vielleicht noch nicht auf dem Stand wie der Rest der Mannschaft bin, aber parallel viel trainiert und die komplette Vorbereitung mitgemacht. Deshalb: ich wäre bereit!"
"Gott sei Dank musste ich bei meinem Einstand nicht singen - das Spalier war deutlich angenehmer!"
Timos erster Tag
Timo Werner über ...
... seine Zeit in England:
"Meine Zeit beim FC Chelsea wird schwächer dargestellt als sie am Ende war. In meiner ersten Saison war ich Topscorer der 'Blues' und habe die UEFA Champions League gewonnen. Viel mehr konnte man eigentlich nicht verlangen. Die zweite Saison verlief dann leider etwas unglücklich. Ich habe einen Rekord aufgestellt in 'vom VAR zurückgenommenen Toren'. (lacht) Anschließend hatte ich mit Corona und Verletzungen zu kämpfen, was mein Standing in der Mannschaft nicht besser gemacht hat. Leider hat es sich anschließend auch nicht mehr erholt. Daher war es im Hinblick auf mehr Spielzeit der logische Schritt, zu gehen."
... ein neues Mannschaftsgefüge:
"Sehr viele Menschen gehen nun davon aus, dass ich direkt wieder viele Tore schießen werde. Und das will ich auch. Aber ich werde hier niemandem den Platz streitig oder eine Hierarchie kaputt machen. So ein Mensch bin ich nicht und werde ich auch nie sein. Ich habe immer meinen Platz in der Mannschaft gefunden.
Wie gesagt, es sind noch einige Teamkollegen hier, mit denen ich bereits gespielt habe und die Teil des damaligen Erfolges waren. Mit Christopher Nkunku zum Beispiel hatte ich ein super Jahr. Ich habe ihm viele Tore aufgelegt - und er hat mir nahezu jedes Tor aufgelegt. Das hat damals super funktioniert - und ich glaube auch, dass es mit den für mich neuen Offensivspielern super funktionieren kann."
... seine Entwicklung:
"Mein Niveau ist seit 2020 definitiv gestiegen - in der Premier League musst du dich auch weiterentwickeln und ständig weiter an dir arbeiten. Denn der Konkurrenzkampf ist dort sehr groß: jeder will in die Startelf. Also trainiert jeder hart. Jetzt mit 26 Jahren weiß ich, welchen Stellenwert das Training haben sollte.
Mir hat es immer etwas an Robustheit und körperlichen Elementen gefehlt. Um das zu erlernen, war England perfekt. In der Premier League musst du nämlich jeden Zweikampf annehmen, sonst geht man unter. Ich habe gelernt, sehr viel mehr mit dem Körper zu arbeiten, um so auch besser an den Ball zu kommen."
... seine Ziele mit RB Leipzig:
"Ich tue mich wirklich schwer damit, irgendwelche Ziele zu formulieren. Ich bin jetzt gerade einmal einen Tag bei der Mannschaft, da kann ich nicht sagen: 'Wir wollen Meister werden'.
Was ich sagen kann: Wir haben aktuell den besten Kader, den RB Leipzig je hatte. Aber: Andere Bundesliga-Mannschaften haben auch gute Kader. Dennoch traue ich der Mannschaft bei guter Fitness und gutem Selbstvertrauen viel zu und glaube auch, dass viel möglich ist."