Die Erfolgsfaktoren der RBL-Saison 2022/23
Comeback-Qualitäten von RB Leipzig | Willi Orban und Josko Gvardiol halten dicht | Torgefährliche Defensive und starker Kader der Roten Bullen
Ein starker dritter Tabellenplatz in der Bundesliga, die Titelverteidigung im DFB-Pokal und neue Bestmarken in der Red Bull Arena aufgestellt. Keine Frage: Nach einem zunächst holprigen Saisonstart hat RBL ab dem 10. September des letzten Jahres die Kurve bekommen und eine erneut erfolgreiche Spielzeit hingelegt.
Und natürlich spielen wir auch ab der Runde 2023/24 wieder Champions League – zum bereits fünften Mal in Folge!
Mitverantwortlich dafür war eine unfassbare Serie. Zwischen Anfang Oktober und Mitte Februar blieben die Roten Bullen in sage und schreibe 18 Pflichtspielen ungeschlagen. Über mehr als vier Monate und alle drei Wettbewerbe hinweg. Und dass, obwohl Trainer Marco Rose immer wieder auf wichtige Leistungsträger verzichten musste.
Dafür sprangen andere Jungs in die Bresche und liefen regelmäßig zur Hochform auf. Die Ausgewogenheit im Kader war nur einer unserer Erfolgsfaktoren in dieser Runde. Auch auf ein variables Spielsystem war Verlass. Meistens ging aus einer kompakten Defensive heraus im Umschaltspiel die Post ab. Vollgasfußball nach vorne!
Wir haben mal die Stärken herausgearbeitet, die uns die letzten Monate über besonders ausgezeichnet haben.
DIE Comebacker der Liga
- Rückstande gehörten natürlich nicht zum Plan, waren in dieser Saison aber auch kein wirkliches Problem. In vier Spielen konnten wir in derartigen Situationen noch mindestens einen Punkt mitnehmen.
- Sogar ein 0:3 in Augsburg haben wir aufgeholt. André Silva, Christopher Nkunku und Hugo Novoa retteten am 12. Spieltag in der Schlussphase noch einen Zähler in der Fuggerstadt. Ein Punkt der Moral!
- Ganze drei Partien, u.a. zum Ende hin gegen Bremen (2:1) und in München (3:1), konnte RBL sogar noch komplett aus einem Rückstand in einen Sieg drehen. Stark!
Nicht nur defensiv stabil…
- Die zweitbeste Abwehr der Bundesliga steht in Leipzig. Péter Gulasci, Janis Blaswich und Örjan Nyland kassierten lediglich 41 Gegentreffer. Nur Bayern München war noch stabiler (38). Und auch im DFB-Pokal mussten wir nur zwei Gegentore hinnehmen.
- In 16 Pflichtspielen stand hinten die Null – 10 x in der Liga, 4 x im Pokal und 2 x in der Champions League.
…sondern auch torgefährlich!
- Insgesamt zehn Verteidigertore sind sogar Bestwert im deutschen Fußball-Oberhaus. Unsere Abwehrspieler hielten also nicht nur den Laden dicht, sondern schalteten sich auch vorne mit ein.
- Willi Orban (4 Tore), Benjamin Henrichs (2), Josko Gvardiol, Mo Simakan, Marcel Halstenberg und Abdou Diallo (alle jeweils 1) waren auch offensiv erfolgreich.
Erhöhte Torgefahr nach ruhenden Bällen
- RBL bekam in der Bundesliga insgesamt sieben Elfmeter zugesprochen und verwandelte davon sechs. Eiskalt! Alleine beim Auswärtscoup in München waren Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai in der zweiten Halbzeit vom Punkt aus erfolgreich.
- Auch der Strafstoß im DFB-Pokal-Halbfinale beim SC Freiburg war kein Problem für Szobo.
- Sechs Bundesliga-Tore nach 167 Eckbällen sind ebenfalls ein guter Wert. Willi etwa nickte sowohl am 3. Spieltag bei Union Berlin als auch am 6. Spieltag gegen Borussia Dortmund zwei Mal ein, Doudou Haidara besorgte so den wichtigen 1:0-Sieg am 27. Spieltag bei Hertha BSC Berlin.
- Erfolg nach Eckstößen auch auf internationaler Ebene: Josko Gvardiol köpfte in der Champions League beim 3:2-Spektakel gegen Real Madrid und auch im Achtelfinal-Hinspiel zum 1:1 gegen Manchester City ein.
- Lag die Kugel nahe am gegnerischen Strafraum, herrschte ebenfalls oft Alarmstufe Rot. Christo traf in Augsburg und in Hoffenheim mit einem direkt verwandelten Freistoß.
Blitzschnelles Umschaltspiel
- Mit 56 Prozent Ballbesitz im Schnitt hatten die Messestädter in der Liga den zweitbesten Wert hinter den Bayern (61 Prozent).
- Und trotzdem war einer unserer ganz großen Stärken das überfallartige Umschaltspiel. Unsere Abfangjäger Konrad Laimer und Doudou Haidara eroberten die Kugel zurück, im Anschluss passten meist Szobo oder Dani Olmo in die Tiefe. Im Zentrum oder auf den vorderen Flügeln lauerten Timo Werner und Christo Nkunku, um das Zuspiel in die Spitze mit ihrem Speed zu verarbeiten. Nach diesem Modell erzielten wir eine Menge Treffer.
Tempo, Tempo, Tempo!
- Vor allem unsere schnellsten Spieler leiteten mit ihrer Geschwindigkeit häufig gefährliche Angriffe ein.
- Die Spitzengeschwindigkeit im aktuellen Kader erreichte David Raum mit 35,57 km/h. Dahinter folgen Werner (35,47 km/h) und Szobo (35,21 km/h). Auch Christo war mit 34,57 km/h flott unterwegs.
Festung Red Bull Arena: Heimstark wie noch nie
- Im eigenen Wohnzimmer fühlten wir uns einmal mehr pudelwohl. In der Bundesliga haben die Roten Bullen satte 13 Spiele gewonnen und 41 Zähler verbucht. Mit beiden Werten wurde ein Vereinsrekord aufgestellt.
- Von insgesamt 25 Heimspielen in Supercup, Liga, Pokal und Champions League gingen nur vier verloren. 18 Duelle wurden gewonnen.
- Unser Bundesliga-Torverhältnis spricht ganz klar für sich – 38:18! Insgesamt haben unsere Jungs wettbewerbsübergreifend zu Hause 55 Treffer erzielt und nur 27 kassiert.
- Mit ein Grund für die Dominanz daheim wart IHR – und ein Zuschauerschnitt im Liga-Alltag von von 45.608! In Insgesamt 25 Begegnungen vermeldete Stadionsprecher Tim Thoelke 12 Mal ausverkauft.
Heißer Run - fast fünf Monate ungeschlagen!
- Am 1. Oktober gewann RB Leipzig sein Heimspiel gegen den VfL Bochum mit 4:0 und startete damit eine unfassbare Serie.
- Bis zum 11. Februar blieben unsere Jungs danach in insgesamt 17 Pflichtspielen unbesiegt.
- In diesem Zeitraum holten wir weitere 12 Siege, fünf Begegnungen endeten Remis.
- Unsere längste Siegesserie der Saison reiht sich dort ebenfalls mit ein. Ab dem 25. Oktober gewannen die Roten Bullen sechs Spiele am Stück.
- Ähnlich gut war der Saisonendspurt. Aktuell stehen wir bei sechs Pflichtspielsiegen nacheinander. Noch nie gewann RBL zum Schluss hin häufiger in Folge.
Ausgeglichenheit pur!
- Wie bereits eingangs erwähnt plagten uns in dieser Runde etliche Verletzungen von eingeplanten Schlüsselspielern. Doch anstatt groß auf dem Transfermarkt tätig zu werden, vertrauten unser Geschäftsführer Sport Max Eberl und Marco Rose dem vorhandenen Personal.
- Und das völlig zurecht! Janis spielt eine herausragende Saison und vertritt Péte nahezu eins zu eins.
- Im Mittefeld plagten sich Konni, Dani und Xaver Schlager mit Verletzungssorgen herum und fielen längere Zeit aus. In deren Abwesenheit machte etwa Doudou den nächsten Schritt und stieg zum wichtigen Bindeglied zwischen Defensvie und Offensive auf.
- Benny Henrichs wurde ein ganz wichtiger Faktor und aufgrund seiner Flexibilität unverzichtbar. Der deutsche Nationalspieler bedankte sich für das Vertrauen mit Top-Leistungen.
- Und auch Kevin Kampl nutzte die viele Spielzeit mit tollen Auftritten und sogar wichtigen Toren. So ebnete Kevko mit seiner Bude beim 1:0-Auswärtssieg in Freiburg den Weg in die Champions League.