Abwehrchef Willi Orbán: Konstante, Leader, Musterprofi
Bereits seit 2015 überzeugt der Innenverteidiger bei unseren Roten Bullen | In der Leipziger Abwehr geht er voran | Seinen Job als professioneller Fußballspieler nimmt Willi äußerst ernst
RB Leipzig in Person. Willi Orbán ist in den vergangenen Jahren zu einem der prägenden Gesichter unseres Vereins geworden. Der 29-Jährige absolvierte bislang die fünftmeisten Pflichtspiele für uns.
Er stieg mit RBL in die Bundesliga auf, gewann hier zweimal die Vizemeisterschaft, zog zweimal ins Finale des DFB-Pokals ein und stand im Halbfinale der Champions League. In dieser Saison, schon seiner siebten bei uns, erfüllt Willi eine besondere Rolle.
Ich will in der Rückrunde mehr Tore machen.
Der, der immer spielt
In der Spielzeit 2021/22 stand Willi Orbán bisher in jeder Partie, die er nicht verletzt oder krank verpasste, auf dem Platz - immer in der Startelf. Dabei zeigt der ungarische Nationalspieler - wie in den letzten Jahren eigentlich pausenlos - erneut starke Leistungen. So entschied er in der Bundesliga 62,8 Prozent seiner Zweikämpfe für sich, dabei in Kopfballduellen sogar 64,8 Prozent. 91,2 Prozent seiner Pässe kamen an und unter allen zentralen Verteidigern gab Willi ligaweit die drittmeisten Torschüsse ab (14).
Nur ein Treffer wollte dem normalerweise sehr torgefährlichen 1,86-Mann in der Bundesliga noch nicht gelingen, im Pokal war er hingegen bereits erfolgreich. Bis jetzt: Beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg markierte der Innenverteidiger seinen ersten Ligatreffer in der laufenden Saison. "Ich will in der Rückrunde mehr Tore machen.", erklärte Willi erst kürzlich. Nun ließ er seinen Worten erste Taten folgen. Der Treffer war gleichzeitig sein 20. Pflichtspiel-Tor im Dress von RB Leipzig!
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Routinier unter 30
Die Torgefahr gehört zwar zu Willi Orbáns Qualitäten, als der (!) Führungsspieler der Leipziger Abwehr bedeutet die Defensive aber natürlich sein Hauptaufgabengebiet. Und dort nimmt er in dieser Saison nicht lediglich spielerisch eine Vorbildfunktion ein. In einer Dreierkette häufig als mittiger Mann zwischen den Sommerneuzugängen Mohamed Simakan und Joško Gvardiol - 21 und 20 Jahre jung - geht Willi mit seiner Erfahrung voran.
Zwar ist der gebürtige Kaiserslauterer, zwischen 1997 als Bambini und 2015 als Kapitän der Profis für den FCK aktiv, noch keine 30 Jahre alt - sein Erfahrungsschatz kommt mit insgesamt 137 Bundesliga-Spielen, 98 Duellen in der 2. Bundesliga, 25 Partien im Pokal, 20 Aufeinandertreffen in der Champions und acht in der Europa League jedoch schon enorm daher.
Dazu kommen für ihn 28 Einsätze für Ungarn, unter anderem bei der Europameisterschaft im letzten Jahr - als die "Magyarok" in der "Todesgruppe" mit Deutschland sowie dem damals amtierenden Europameister Portugal und Weltmeister Frankreich nur knapp scheiterten.
Willi Orbans 20. Treffer für RB Leipzig
Musterprofi, der Titel holen will
Erst im April des vergangenen Jahres hat Willi Orbán seinen Vertrag bei uns bis 2025 verlängert, zum Ende des Arbeitspapiers feiert der letztjährige Spieler des Jahres der RBL-Fans sein zehnjähriges Jubiläum im Klub. Dass er körperlich nach wie vor auf höchstem Niveau abliefert, hängt auch mit seiner Topeinstellung zum Beruf des Fußballers zusammen. "Der ausschlaggebende Punkt war meine erste schwere Knieverletzung, fast 19 war ich damals", erklärt Willi. "Da habe ich angefangen, Bücher über Trainingslehre, Ernährung et cetera zu lesen. Das war der Moment, in dem ich nochmal Vollgas gegeben habe - um alles aus meinem Potenzial herauszuholen."
Sein Potenzial ruft Willi Orbán, der gerne gegen wuchtige Stürmer wie Anthony Modeste vom 1. FC Köln oder Wout Weghorst vom VfL Wolfsburg verteidigt, seitdem Jahr für Jahr ab. Nach seiner Vertragsverlängerung dürfen wir uns noch auf einige Spieljahre mit dem Musterathleten, der in Sachsen auch über einen Anschlussvertrag nach seiner aktiven Zeit verfügt, freuen. Damals sagte er: "Meine Mission ist noch nicht beendet, wir haben noch viel vor. Ich will etwas gewinnen, dafür trainiere und arbeite ich täglich. Wir haben uns bereits sehr gut entwickelt - waren Zweiter in der Bundesliga und im Pokal, dazu im Halbfinale der Champions League. Es ist das langfristige Ziel, mit Leipzig einen Titel zu gewinnen."