"Wir haben uns sehr naiv verhalten"
Nach dem 0:2 von RB Leipzig gegen Arminia Bielefeld äußern sich Peter Gulácsi und Willi Orban
Domenico Tedesco:
- "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir konnten uns nicht so viele Chancen erspielen wie noch gegen Augsburg. Wir waren im letzten Drittel sehr, sehr schlampig. Wir haben nach dem 0:1 unsere Struktur verloren und haben uns sehr naiv verhalten. In der ersten Halbzeit hatten wir ein Paar Szenen, in denen alles genau so funktioniert hat, wie wir uns das vorgenommen hatten, unsere Ziel-Räume gingen genau auf. Zudem hatten wir keinen Konter zugelassen.
Gegen Gladbach haben wir gut gespielt und vier Tore gemacht. Gegen Augsburg hätten wir vier Tore machen können und haben auch gut gespielt. Heute hatten wir wenig Torchancen, es wäre mehr drin gewesen. Wir haben in den letzten drei Spielen vier gute bis sehr gute Halbzeiten gespielt. Das nehmen wir jetzt mit. Wir wissen, dass wir viel Arbeit vor uns haben und nicht so viel Zeit dafür.
Die Chancenverwertung ist ein Thema, wir müssen uns das letzte Drittel anschauen: Was machen wir dort, wie arbeiten wir dort? Welche Zonen wollen wir bespielen? Wie viele Spieler sind in der Box? Wie flanken wir? Es gilt viele Gespräche zu führen, die Jungs noch besser kennenzulernen."
Péter Gulácsi
- "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, obwohl wir nicht viele Chancen hatten. Wir waren nicht so effektiv wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Aber grundsätzlich waren wir dominant. Bielefeld verteidigt immer sehr kompakt und da ist es nicht so einfach Räume zu finden. Unser Plan für die zweite Halbzeit war, so weiterzuspielen. Als wir dann das 0:1 kassiert haben wurde es dann natürlich noch schwieriger. Trotzdem hätten wir dieses Spiel gewinnen müssen. In unserer Situation ist das natürlich sehr enttäuschend.
Das erste Gegentor fiel nach einer Kontersituation, wir hatten den Ball in einer gefährlichen Zone verloren und konnten den Ball nicht durch Gegenpressing zurückgewinnen. Beim zweiten Gegentreffer war es wieder ein Ballverlust. Das war sehr, sehr bitter. Wir hatten das Spiel kontrolliert, hatten dann auch noch Chancen. Aber nach 0:2 zurückzukommen ist natürlich brutal schwer.
Wir hatten in der Hinrunde viele Spiele, aus denen wir viel mehr hätten mitnehmen müssen. Heute war auch so ein Spiel. Manchmal ist Fußball dann eben so. Wir sind für unsere Fehler bestraft worden. Grundsätzlich ist es sehr enttäuschend, dass wir momentan 22 Punkte haben. Wir müssen schauen, dass wir eine starke Rückrunde spielen. Unsere Situation ist nicht ganz einfach, aber wir müssen sehen, dass wir über die Winterpause die Köpfe frei kriegen und stark zurückkommen."
Willi Orban:
- "In der ersten Hälfte hatten wir eine ordentliche Struktur. In der zweiten Hälfte haben wir die Struktur dann ein, zwei mal verlassen. Wir hatten in Zonen gespielt, in denen wir Bielefeld eigentlich bespielen wollten. Bielefeld hat gut verteidigt und hat die Momente gut ausgenutzt. Wir waren nur selten torgefährlich, wir hatten zu wenig Power nach vorne, waren nicht geradlinig genug.
Das Fazit unter unsere Hinrunde ist etwas ernüchternd. 22 Punkte sind natürlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir müssen das alles jetzt analysieren. Seit eineinhalb Wochen haben wir einen neuen Trainer, der schon ein paar neue Sachen implementiert hat, aber noch viel Arbeit mit uns hat. Wir müssen uns jetzt ein paar Tage erholen, uns in die Verantwortung nehmen und uns hinterfragen, ob wir auch an unserem Maximum gespielt haben. Wir haben Anfang Januar eine wichtige Trainingswoche und müssen schauen, dass wir die Hypothek, die wir mit uns mitschleifen, nach und nach abarbeiten."