3:4 gegen Nürnberg: RBL-Frauen erleben emotionales Auswärtsspiel
Umstrittene Schiedsrichterentscheidung bringt RB Leipzig früh in Unterzahl | Zwei Nackenschläge vor der Pause durch Burkard (32.) und Lein (45.) | Anschlusstreffer durch Kempe (47.) wird durch Lein (52.) egalisiert Müller (57.) und Brecht (67.) gleichen aus | FCN-Spielerin Bogenschütz nutzt zweiten Strafstoß zur Last-Minute-Entscheidung (90.)
Trotz 1:3-Rückstand und 80 Minuten in Unterzahl schnupperten die Frauen von RB Leipzig dank toller Moral an einem Punktgewinn beim 1. FC Nürnberg, kassierten aber in der Nachspielzeit einen Strafstoß zum bitteren 3:4-Endstand (0:2).
Die Partie begann mit einer mehr als diskutablen Schiedsrichterentscheidung. Victoria Krug zupfte ihre enteilte Gegenspielerin am Trikot und die Unparteiische entschied zum Unglauben aller Beteiligten auf Strafstoß, ereignete sich das Foul doch mehrere Meter außerhalb der strafbaren Zone. Zu allem Überfluss sah die unsere Spielerin die rote Karte. Das Karma-Pendel schwang anschließend jedoch wieder auf die Seite von RBL. Den Elfmeter konnte Torhüterin Carina Schlüter nämlich stark entschärfen. In Unterzahl waren wir im Anschluss nicht so dominant wie gewohnt und kamen kaum zu klaren Gelegenheiten. Stattdessen prallte eine Flanke in den Leipziger Strafraum zufällig vor die Füße einer Angreiferin, die zum 1:0 für Nürnberg traf (32.). Fast mit dem Pausenpfiff rutschte auch noch ein langer Ball auf FCN-Torjägerin Nastassja Lein durch, die zum 2:0 vollstreckte (45.).
Das Team von Katja Greulich kam dann aber mit viel Schwung aus der Pause. Nach Flanke von Vanessa Fudalla traf Frederike Kempe nach nur zwei Minuten zum Anschlusstreffer (47.). Doch kurz danach konnte RBL erneut einen langen Ball nicht verteidigen und die enteilte Lein stellte den alten Abstand wieder her. Obwohl Louise Ringsing mit einem Leipziger Foulelfmeter scheiterte, blieb die Moral intakt. Nach feinem Pass von Barbara Brecht traf Marlene Müller zum 2:3 (57.). Wenig später schloß Brecht selbst zum vielumjubelten 3:3-Ausgleich ab (67.). Danach wogte das Geschehen hin und her, beide Teams wollten den Sieg. In der Nachspielzeit entschied dann die Schiedsrichter-Assistentin nach einer unübersichtlichen Aktion abseits des Balles auf Foulspiel im Strafraum und Nürnberg entschied die Partie buchstäblich in letzter Minute per Strafstoß für sich (90.).
RBL-Trainerin Katja Greulich:
„Die frühe Unterzahl hat uns das Spiel kaputt gemacht. Wir sind sehr gut aus der Kabine gekommen. Ein Punkt wäre gerecht gewesen, aber wir waren zu anfällig bei langen Bällen. Mit der Schiedsrichterleistung bin ich nicht einverstanden.“
Aufstellung RBL:
Schlüter – J. Schaller (81. Spitzner), Krug, Kaiser, Ringsing, Kempe – Weilharter, Reißmann (46. Brecht), Frank – Fudalla, Müller
Tore:
1:0 Burkard (32.), 2:0 Lein (45.), 2:1 Kempe (47.), 3:1 Lein (52.), 3:2 Müller (57.), 3:3 Brecht (67.), 4:3 Bogenschütz (90./11m)
Zuschauer:
128