Die Nummer 3 bei RB Leipzig: Von Räbsch bis Angeliño
Sieben Spieler haben bei RB Leipzig bisher die Nummer 3 getragen | Sogar ein Stürmer trug die klassische Verteidiger-Nummer | Frank Räbsch, Roman Jaworski, Tomasz Wisio, Anthony Jung, Bernardo, Marcelo Saracchi und Angeliño im Portrait
FRANK RÄBSCH (2009/10)
Die erste Nummer 3 wurde von Frank Räbsch getragen. Der Rechtsverteidiger hatte bereits seit 2004 für unseren Vorgängerverein SSV Markranstädt gespielt und spielte eine Saison lang für die Roten Bullen. Der erfahrene NOFV-Oberliga-Süd-Legionär, für Markranstädt und den VfB Leipzig absolvierte er dort insgesamt 138 Spiele und half mit, dass RBL von der Oberliga in die damalige Regionalliga Nord aufsteigen konnte.
Nach seiner Zeit bei RB Leipzig machte der Rechtsverteidiger ein Jahr lang Fußball-Pause und schnürte dann noch für dreieinhalb Jahre seine Schuhe beim FC Blau-Weiß Leipzig in der Landesliga Sachsen.
Leistungsdaten:
- Spiele: 3
- Tore: 0
Markranstädt, 01.11.2009, Stadion am Bad, NOFV-Oberliga Süd, 11. Spieltag, RB Leipzig gegen Vfl Halle 2:0 (0:0), Spielerwechsel bei Leipzig. Für Robert Scannewin kommt Frank Räbsch (links im Bild).
ROMAN JAWORSKI (2010/11)
Die Nummer 3, traditionell eher eine Nummer für Verteidiger, wurde in der zweiten Saison von RB Leipzig ungewöhnlicherweise von einem Stürmer getragen: Roman Jaworski. Der Angreifer wurde aus unserer eigenen U19 hochgezogen. Für einen Einsatz reichte es damals in der Regionalliga nicht beim älteren der beiden Jaworski-Brüder. Alexander, der jüngere, spielte ebenfalls in der Jugend für RBL.
So wurde die eigentlich für ihn reservierte Nummer 3 nie von Jaworski in der Regionalliga getragen. Für RB Leipzig II absolvierte er 15 Spiele in der Sachsenliga und traf dort vier mal. Damals auch in der Mannschaft von RBL II: Robert Klauß, der die U17, U19 und auch die zweite Mannschaft unseres Vereins trainiert hat. Zwischen 2018 und 2020 war Klauß unser Co-Trainer in der Bundesliga und coacht nun den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga. Im Sommer 2011 wechselte Roman Jaworski dann zum SV Eintracht Lüttchendorf.
Leistungsdaten:
- Spiele: 0
- Tore: 0
- Spiele für RB Leipzig II: 15
- Tore für RB Leipzig II: 4
Leipzig, 07.08.2011, Landesliga Sachsen, 1. Spieltag RasenBallsport Leipzig II - Kickers 94 Markkleeberg 3:1 (1:0), Einwechslung von Robert Klauss für Roman Jaworski (rechts im Bild).
TOMASZ WISIO (2011-2013)
Die nächste Nummer 3 war ein richtig erfahrener Hase: Tomasz Wisio wechselte im Januar 2012 nach Leipzig und kam von GS Ergotelis aus Griechenland. Der in Lublin geborene Pole spielte während seiner Karriere in Griechenland (Ergotelis und Xanthi), Österreich (St. Pölten, FC Pasching, LASK Linz), Polen (GKS Katovice, Zaglebie Lubin und Wisla Krakau) und Deutschland (Arminia Bielefeld und Leipzig).
RBL war bereits die siebte Profi-Station für den Innenverteidiger, der 2005 ein Mal in der Bundesliga für Bielefeld zum Einsatz kam. Der Pole absolvierte 14 Spiele für die Roten Bullen und half so beim Aufstieg in die 3. Liga 2013 mit. Nach dem Aufstieg ging es für Wisio nach St. Pölten, 2017 beendete er seine Karriere in Katovice.
Leistungsdaten:
- Spiele/Tore für RB Leipzig: 14/0
- Spiele/Tore für RB Leipzig II: 1/0
Garbsen, 26.02.2012, Wilhelm-Langrehr-Stadion, Regionalliga, TSV Havelse vs. RB Leipzig 1:1 (1:0). Im Bild, v.l.n.r.: Tomasz Wisio, Daniel Frahn (beide RB Leipzig) und Trainer Andre Breitenreiter (TSV Havelse).
ANTHONY JUNG (2013-2016)
Dann blieb die Nummer 3 für drei Jahre beim gleichen Akteur: Anthony Jung, der Linksverteidiger, absolvierte 84 Spiele für RB Leipzig und stieg zwei Mal mit unseren Jungs auf: 2013/14 gelang der direkte Durchmarsch von der 3. Liga in die 2. Bundesliga. Im zweiten Jahr ging es von dort dann 2016 in die Bundesliga.
Der beim SV Wehen Wiesbaden und der Frankfurter Eintracht ausgebildete Linksfuß wechselte im Sommer 2016 zum FC Ingolstadt, für den er 16 Mal in der Bundesliga auflief. Im Juli 2017 folgte er dem Ruf von Alexander Zorniger, der als RB Leipzig von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga führte, und wechselte zu Bröndby Kopenhagen. 2018 holten sie dort gemeinsam den dänischen Pokal. In der vergangenen Saison wurde Jung zudem noch dänischer Meister mit Bröndby. Seit Sommer spielt Anthony wieder in Deutschland: Mit dem SV Werder Bremen strebt er den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga an.
Leistungsdaten:
- Spiele/Tore für RB Leipzig: 84/4
Leipzig, 16.03.2015, Red Bull Arena, 2.Bundesliga, 25.Spieltag, Rasenballsport Leipzig vs. Fortuna Düsseldorf 3:1 (2:0). Im Bild: Anthony Jung.
BERNARDO (2016-2018)
Jungs Nachfolger für die Nummer 3 wurde wieder ein Linksverteidiger: Bernardo. Der Brasilianer, bekannt für seine aggressive Zweikampfführung, wechselte nach nur einem halben Jahr bei Red Bull Salzburg nach Leipzig. Der Linksfuß, der aber nicht nur als Links-, sondern auch als zuverlässiger Rechtsverteidiger spielen konnte, lief zwei Jahre für die Roten Bullen auf. Bernardo kam im DFB-Pokal, der Bundesliga, der Europa League und in der Champions League zum Einsatz.
Bernardos Vater, Bernardo senior, war der erste Brasilianer, der zum FC Bayern wechselte. Dort kam der frühere brasilianische Nationalspieler allerdings nur auf vier Einsätze. Nach 49 Spielen für Leipzig wechselte Bernardo junior in die Premier League zu Brighton & Hove. Wiederum zweieinhalb Jahre später ging es vom Mutterland des Fußballs zurück nach Salzburg, wo für die Nummer 3 alles in Europa begann. Dort trägt Bernardo nun sein Geburtsjahr auf dem Rücken: die 95.
Leistungsdaten:
- Spiele/Tore für RB Leipzig: 49/1
Stuttgart, 11.03.2018, Mercedes-Benz Arena, 1.Bundesliga, VfB Stuttgart vs. RB Leipzig 0:0. Im Bild: Bernardo Fernandes da Silva.
MARCELO SARACCHI (2018-2022)
Er kam vom argentinischen Renommier-Club River Plate Buenos Aires nach Leipzig: Marcelo Saracchi. Der Uruguayer, wie Bernardo und Jung ein gelernter Linksverteidiger, gewann mit River die Copa Libertadores, das südamerikanische Pendant zur Champions League. Marcelo trug 27 Mal die Nummer 3 der Roten Bullen.
Aufgrund zahlreicher Verletzungen konnte sich der Nationalspieler Uruguays in Leipzig nie zum Stammspieler hocharbeiten und wurde Anfang 2020, um Spielpraxis zu bekommen, an Galatasaray Istanbul verliehen. Im vergangenen Juli riss sich Saracchi in einem Testspiel der Roten Bullen gegen den HSC Montpellier das Kreuzband. 2022 löste RBL den Vertrag mit dem Linksverteidiger auf. Ende Februar unterschrieb der 23 Jahre alte Linksverteidiger einen Vertrag bei UD Levante, dem Tabellenletzten der spanischen La Liga.
Leistungsdaten:
- Spiele/Tore für RB Leipzig: 27/1
Leipzig, 17.07.2021, RB Leipzig Akademie, 1. Bundesliga, Testspiel, RB Leipzig - AZ Alkmaar 1:0 (0:0). Im Bild: Marcelo Saracchi.
Angeliño (2019 bis heute)
Kommen wir zu unserer aktuellen Nummer 3: Angeliño! Der spanische Wirbelwind wechselte Ende Januar 2020 - vorerst auf Leihbasis - von Manchester City zu RB Leipzig. Nach New York City FC, Girona, Real Mallorca, NAC Breda und der PSV Eindhoven war RBL die sechste Leihstation für den Linksfuß. Im vergangenen Sommer wechselte Angeliño dann fest in die Messestadt.
Der 1,71 Meter große Spanier ist äußerst kombinationsstark und verfügt über eine extrem gute Schusstechnik: Sowohl die Abschlüsse, als auch die Standards unserer Nummer 3 sorgen immer für riesige Gefahr. Als linker Schienenspieler, also mit einer Dreierkette im Rücken, kommt das Tempo und der Offensivdrang Angeliños am besten zur Geltung: In 83 Spielen für RBL kommt der Spanier auf zehn Tore und 24 Assists. Er zählt zu den stärksten Linksverteidigern der Bundesliga und sorgt auch in der Champions League für Furore.
Man kann mit Fug und Recht sagen: José Ángel Esmoris Rasende, so sein voller Name, ist die beste Nummer 3, die wir in unserer Vereinsgeschichte je hatten.
Leistungsdaten:
- Spiele/Tore für RB Leipzig: 83/10
Paris, 19.10.2021, UEFA Champions League, Gruppenphase, 3. Spieltag, Paris Saint-Germain - RB Leipzig 3:2 (1:1). Im Bild: Angeliño (li.) und Kylian Mbappé von PSG.