Fünf Fragen an: Jesse Marsch
Auftakt des neuen RBL-Formats | Fünf Fragen an unseren Cheftrainer | Jesse Marsch über den Saisonstart, die Neuzugänge und sein Leben abseits des Fußballplatzes
Wir sind RB Leipzig. Auf dem Platz sind wir dynamisch, erfolgshungrig und angriffslustig. Doch was macht die Menschen in unserem Verein aus? Mit „Fünf Fragen an“ bringen wir Licht ins Dunkel und geben euch regelmäßig Einblicke in die Gedankenwelt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Den Anfang macht dabei unser Cheftrainer. Jesse Marsch spricht über den Saisonstart, die Neuverpflichtungen und sein Leben außerhalb des Fußballplatzes.
Welche Erkenntnisse hast du aus den ersten Spielen gewonnen?
Natürlich geht es am Ende des Tages um gewinnen oder verlieren – und klar ist, jeder gewinnt lieber im Leben. Für mich als Trainer ist es jedoch sehr wichtig zu sehen, wie die Entwicklung innerhalb der Gruppe ist. Damit bin ich sehr zufrieden. Die Jungs geben jeden Tag alles und sind mit großem Eifer dabei, jeden Tag ein kleines bisschen besser zu werden. Wir haben alle sehr viel Spaß zusammen. Und natürlich freue ich mich, wenn wir die Spiele gewinnen und ich dabei zusehen kann, wie sich die Mannschaft für ihre harte Arbeit belohnt.
An welchen Details müsst ihr noch arbeiten, um konstantere Leistungen zu bringen?
Wir arbeiten hart daran, noch mehr Klarheit in unser Spiel zu bekommen. Die taktischen Ideen mit und gegen den Ball sind weiterhin sehr wichtig für uns und finden sich in vielen Teilen unserer Trainingsinhalte wieder. Für uns als Trainerteam hat es einen hohen Stellenwert zu sehen, wie die Jungs unsere Methoden annehmen und diese umsetzen. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg.
Die etablierten Spieler machen es den Neuzugängen leicht, sich gut im Kollektiv zu integrieren
Welchen Eindruck hast du von den Neuzugängen? Was können wir von ihnen noch erwarten?
Ich habe einen sehr guten Eindruck von all unseren Neuzugängen gewonnen. Wir haben einige junge Spieler dazubekommen – und gerade in jungen Jahren ist es nicht immer ganz einfach, sich direkt in einem neuen Umfeld, einem neuen Land mit fremder Sprache zurechtzufinden. Dabei hilft unsere gute Stimmung im Team und in der Kabine. Die etablierten Spieler machen es den Neuzugängen leicht, sich gut im Kollektiv zu integrieren und sich im Klub und in der Stadt wohlzufühlen. Sie geben den neuen Jungs von Anfang an ein positives Gefühl und zeigen ihnen, dass sie ein wichtiger Teil für unsere Gruppe sind.
Wenn ich die Neuzugänge einzeln betrachte: Joško Gvardiol hat in seinen ersten Monaten bei RB schon viele Dinge dazugelernt und setzt bereits vieles von dem um, was wir von ihm sehen möchte. Mohamed Simakan hat sich in der Vorbereitung richtig gut präsentiert und spielt seit dem Saisonstart eine wichtige Rolle im Team. Bei Brian Brobbey ist es wichtig, dass er etwas Geduld hat und gesund bleibt, dann werden wir ihn den kommenden Wochen und Monaten noch öfter auf dem Platz sehen. Illaix Morbia kam erst kurz vor dem Ende des Transferfensters zu uns und benötigte deshalb noch etwas Zeit, um sich an die neue Umgebung anzupassen. Im Testspiel gegen Slask Wroclaw hat er aber schon angedeutet über welch großes Potenzial er verfügt, ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung über die 90 Minuten. Und André Silva ist – wie die anderen Vier auch – einfach ein super Junge. Er arbeitet jeden Tag hart, hat eine total professionelle Einstellung und einen super Charakter. Er kommt immer besser rein und wird uns noch viel Freude hier in Leipzig bereiten.
Ich bin immer wieder beeindruckt von den RB-Fans. Diese Stimmung treibt uns nach vorne
Wie hast du die RBL-Fans wahrgenommen, nachdem wieder Zuschauer in der Red Bull Arena erlaubt sind?
Ich bin immer wieder beeindruckt von den RB-Fans. Ich finde es unglaublich toll, wie viel Unterstützung die Fans dem Team aber auch mir geben. Beispielsweise wenn ich durch die Stadt laufe und auf Fans treffe, stärken sie mir den Rücken und haben immer nette Worte für mich – das ist ein sehr schönes Gefühl. Ich finde, man merkt hier in Leipzig einfach, dass die Menschen in der Stadt und der Region hinter dem Klub und der Mannschaft stehen. Und die Stimmung bei unseren Heimspielen ist, wie ich finde, immer ausgezeichnet. Diese Stimmung treibt uns nach vorne.
Wie kannst du am besten vom Trubel Profifußball abschalten? Was machst du, um mal den Kopf frei zu bekommen?
Ich bin ein absoluter Familienmensch. Wenn man das so sagen kann, ist meine Familie mein größtes und wichtigstes Hobby. So haben meine Frau und ich auch die Länderspielpause genutzt, um unseren Sohn zu besuchen. Er lebt noch in Salzburg, es war wirklich sehr, sehr schön ihn wiederzusehen.