DFB-Pokalfinale: RB Leipzig und SC Freiburg im Head-to-Head-Vergleich
RB Leipzig kämpft mit dem SC Freiburg um den DFB-Pokal | Beide Teams stellen eine starke Defensive | In der Offensive stechen vor allem Christopher Nkunku und Vincenzo Grifo heraus
RB Leipzig will den ersten Titel der Vereinsgeschichte! Gleiches gilt allerdings auch für den SC Freiburg (der Sportclub im Gegnercheck), unseren Gegner im DFB-Pokalfinale am kommenden Samstagabend. Die Roten Bullen sind der Favorit in diesem Duell, aber auch unser Gegner kann einiges in die Waagschale werfen. Wir machen den Head-to-Head-Vergleich vor dem Höhepunkt zum Abschluss der Saison.
Tor:
Dass RB Leipzig die Bundesliga-Saison mit nur 37 Gegentoren beendet hat (Bestwert zusammen mit Meister Bayern), ist zu einem nicht unerheblichen Teil Schlussmann Péter Gulácsi zu verdanken. Der 32-Jährige ist ein echter „Mister zuverlässig“, macht so gut wie nie Fehler und glänzt mit starken Paraden. Zudem ist er als Kapitän und Führungsspieler eine enorm wichtige Figur im Team, gerade die jüngeren Spieler profitieren enorm von seiner Erfahrung. Zehn Mal spielte er in der Bundesliga 2021/22 zu Null, kein anderer Torhüter schaffte das häufiger.
Genauso oft ohne Gegentor blieben in der Bundesliga in der abgelaufenen Saison nur vier andere Torhüter, darunter auch der Freiburger Keeper Mark Flekken. Der 28-Jährige hat in der jüngeren Vergangenheit eine rasante Entwicklung genommen. In seinen ersten beiden Jahren war er noch Ersatzmann hinter Alexander Schwolow, nach dessen Wechsel sollte er zur Saison 2020/21 neuer Stammkeeper werden, verpasste dann aber fast die komplette Spielzeit verletzt. Nun, in seiner ersten kompletten Bundesliga-Saison als Nummer eins, ist er einer der konstantesten Torhüter und schaffte es sogar in die Nationalelf der Niederlande.
Unsere Top-10-Tore der Saison 2021/22
Defensive:
Beide Teams stellen eine starke Defensive. Während Leipzig zusammen mit Bayern die wenigsten Gegentore kassierte, sind die 46 Gegentreffer der Freiburger der fünftbeste Wert der Bundesliga. Dabei agieren die Freiburger überwiegend mit einer Viererkette, in der der deutsche Nationalspieler Nico Schlotterbeck und der Österreicher Philipp Lienhart das Zentrum bilden. Insbesondere Schlotterbeck hat in dieser Saison von sich reden gemacht. Er ist einer der besten Zweikämpfer der Liga, zudem schnell, kopfballstark und besitzt ein enorm gutes Aufbauspiel.
Bei den Roten Bullen ist unter Domenico Tedesco eine Dreierkette in der Abwehr zum neuen Standard geworden. Dabei haben unsere Verteidiger alle ihre herausragenden Qualitäten: Lukas Klostermann gehört zu den schnellsten Verteidigern der Bundesliga, Josko Gvardiol und Mohamed Simakan sind extrem zweikampfstark und Willi Orban weist mit 91,61 Prozent eine der besten Passquoten auf. Hier hat unser Trainer im Finale die Qual der Wahl.
Auf der defensiven Außenbahn hat Freiburg ein echtes Urgestein: Christian Günter ist mit 29 Jahren bereits der Bundesliga-Rekordspieler seines Vereins und ein echter Dauerbrenner. Zusammen mit Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz ist er der einzige Spieler, der in der abgelaufenen Saison keine einzige Minute verpasst hat. Das war übrigens auch schon letzte Saison der Fall. Im Jahr davor verpasste er nur eine knappe halbe Stunde. Günter sucht gerne den Weg mit nach vorne, erzielte zwei Tore selbst und gab zehn Vorlagen.
Auf Leipziger Seite ist allein aufgrund der Formation klar, dass unsere vor der Dreierkette positionierten Außenverteidiger sehr stark ins Spiel nach vorne eingebunden sind. Angeliño auf der linken Seite und Nordi Mukiele auf rechts sind ebenfalls für ihren Offensivdrang bekannt. Mukiele gab jüngst beim 4:0 gegen Augsburg gleich drei Torvorlagen in eine Spiel, Angeliños scharfe Flanken sind berühmt und berüchtigt.
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Offensive:
Mit 72 Saisontoren in der Bundesliga zeigten sich unsere Offensivabteilung deutlich gefährlicher als die der Freiburger, wenngleich sich auch deren 58 Treffer sehen lassen können. Im Mittelpunkt steht dabei auf unserer Seite natürlich ein Mann: Christopher Nkunku. Überragende 54 Torbeteiligungen in 51 Pflichtspielen (34 Tore, 20 Vorlagen) gelangen dem französischen Nationalspieler, der von Fans, Clubs und Experten zum Spieler der Saison gewählt wurde. Um Nkunku herum findet sich große Klasse auf allen Offensivpositionen: André Silva, Emil Forsberg, Dani Olmo, Dominik Szoboszlai – Tedesco hat gar nicht die Möglichkeit, alle Top-Spieler gleichzeitig aufzustellen.
Eine solche Auswahl würde sich Freiburg sicherlich auch wünschen. Aber auch wenn das Team weniger namhaft ist, so ist es doch brandgefährlich. Da wäre etwa Vincenzo Grifo, der extrem gute Standardsituationen schlägt, neun Tore selbst erzielt und acht weitere vorbereitet hat. Im Angriff ist Lucas Höler gesetzt. Der ist zwar mit sieben Treffern kein klassischer Torjäger, aber dafür ein echtes Arbeitstier, das die gegnerischen Abwehrspieler unermüdlich anläuft. 437 Zweikämpfe hat er in der Bundesliga gewonnen, nur Stuttgarts Wataru Endo noch mehr. Und dann hat Freiburg natürlich noch Nils Petersen, mit 33 Toren nach Einwechslung der beste Joker der Bundesliga-Geschichte. Auch in diesem Jahr war er, trotz begrenzter Spielzeit, fünfmal erfolgreich, davon viermal als Einwechselspieler.
Trainer:
Auf der Trainerbank trifft der dienstälteste Trainer der Bundesliga Christian Streich (zehn Jahre, vier Monate) auf unseren Coach Domenico Tedesco, der gerade einmal etwas mehr als fünf Monate im Amt ist. Eine solche Ära, wie sie Streich im Breisgau geprägt hat, erleben nur wenige Profitrainer. Zwischenzeitlich stieg der 56-Jährige mit Freiburg sogar ab, musste aber nie um seinen Job fürchten. Bereits zum dritten Mal führte er den Verein in diesem Jahr in die Europa League.
Tedesco steht noch ganz am Anfang seiner Zeit in Leipzig, war aber in diesem kurzen Zeitraum sehr erfolgreich. Unter seiner Führung gelang unserer Mannschaft die Aufholjagd in der Bundesliga, von Platz elf ging es hoch auf vier und damit in die Champions League. In der Europa League erreichten wir das Halbfinale und im DFB-Pokalfinale kann nun die Krönung einer erfolgreichen Spielzeit erfolgen. Diese wäre eng mit der Arbeit von Domenico Tedesco verknüpft.