Vor unserem Finale gegen Freiburg: Die DFB-Pokal-Historie
Die Pokalgeschichte in Kurzform | Premieren, Erfolgen und Veränderungen | Die Gesetze des Pokals
Am Samstag findet das Pokalfinale zwischen den Roten Bullen und dem SC Freiburg im Berliner Olympiastadion endlich statt. In der geschichtsträchtigen Hauptstadt-Arena steigt das Finale übrigens traditionell erst seit 1985.
Was es sonst noch rund um den DFB-Pokal zu wissen gibt:
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Die Vorgänger-Wettbewerbe
Einen nationalen Pokalwettbewerb gibt es bereits seit 1935. Die Deutsche Vereinspokalmeisterschaft, ab 1936 als Tschammer-Pokal bezeichnet, gilt als Vorgänger des heutigen DFB-Pokals. Zum ersten Pokalsieger avancierte der damalige Rekordmeister 1. FC Nürnberg. Der FC Schalke 04, in den ersten beiden Endspielen noch dem Club und dem VfB Leipzig unterlegen, holte 1937 als erstes und lange Zeit einziges Team das Double aus Pokal und Meisterschaft.
Im Jahr 1952 führte der Deutsche Fußball-Bund nach mehrjähriger Pause den DFB-Vereinspokal ein. Zum ersten Sieger des neu etablierten Wettbewerbs krönte sich Rot-Weiß Essen um den 1954er Weltmeister und entscheidenden WM-Finaltorschützen Helmut Rahn. Vor Beginn der Bundesliga 1963 siegten im Pokal der Karlsruher SC und der VfB Stuttgart je zweimal. 1957 reckte der heutige Rekord-Pokalsieger FC Bayern München den Pott das erste Mal in die Höhe.
Weitere Pokal-News:
Überraschungssieger und Kuriositäten
Mit Gründung der Bundesliga synchronisierte der DFB den Pokalzeitrahmen mit der laufenden Liga-Saison, nachdem die Finals zuvor stets im Herbst oder Winter ausgetragen worden waren. 1970 setzte sich mit den Kickers Offenbach im Turnier erstmals ein Zweitligist durch. Ein Novum stellte das Pokalfinale 1983 dar: Mit dem 1. FC Köln und dem SC Fortuna Köln trafen zum bislang einzigen Mal zwei Klubs aus derselben Stadt im Endspiel aufeinander - mit dem glücklicheren Ende für die Geißböcke. Ein Jahr später entschied erstmalig ein Elfmeterschießen das Finale. Den entscheidenden Elfer für Borussia Mönchengladbach verschoss dabei der heutige Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus - kurz nach Bekanntgabe seines bevorstehenden Wechsels zum Endspielgegner Bayern München.
Dass "der Pokal seine eigenen Gesetze hat", bestätigt manch als Außenseiter ins Turnier gestartete Mannschaft nur zu gern. So schafften es beispielsweise 1993 die Amateure von Hertha BSC bis ins Endspiel, unterlagen dort allerdings Bayer Leverkusen mit 0:1. Der ein oder andere Favorit hingegen musste über die Jahre den Wahrheitsgehalt dieser Floskel schmerzlich erkennen. Unvergessen ist hier vor allem der Sensationssieg von Regionalligist TSV Vestenbergsgreuth über den FC Bayern (1:0) aus dem Jahr 1994.
Leipzig erfolgreichste Pokal-Stadt in Ostdeutschland
Nach der Wiedervereinigung nahmen ab 1991 auch die ostdeutschen Mannschaften am DFB-Pokal teil. In der Deutschen Demokratischen Republik hatte es zuvor mit dem FDGB-Pokal einen eigenen Wettbewerb gegeben (Rekordsieger SG Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg mit je 7 Titeln). Aus der ehemaligen DDR schafften es seitdem bislang der FC Energie Cottbus, der 1. FC Union Berlin und wir in das Finale - unsere Roten Bullen sogar dreimal, alles innerhalb der letzten vier Jahre. Mit einem Titelgewinn am Samstag als erster ostdeutscher Verein kann also auch in dieser Hinsicht DFB-Pokal-Geschichte geschrieben werden.