Dani Olmo: Zwei Jahre bei RB Leipzig
Am 25. Januar 2020 wechselte der Spanier nach Leipzig | Rasante Entwicklung bei den Roten Bullen und in der Nationalelf | 13 Tore in 70 Pflichtspielen
Es ist der 25. Januar 2020, als RB Leipzig den Transfer von Dani Olmo verkündet. Der Spanier, damals von Dinamo Zagreb gekommen, wird in der Pressemitteilung als „Mittelfeld-Talent“ angepriesen. Zwei Jahre später steht fest: Den Status des Talents hat der Spanier längst abgelegt. Nach längerer Leidenszeit will der 23-Jährige jetzt wieder voll durchstarten.
Themenverwandte News:
Als Dani Olmo vor exakt zwei Jahren zu den Leipziger Bullen stieß, hatte er trotz seines jungen Alters schon einiges erlebt im Profifußball. Er war im Sommer 2019 mit Spanien U21-Europameister geworden, nachdem er im Finale gegen Deutschland gegen seine späteren Teamkollegen Benjamin Henrichs und Lukas Klostermann das entscheidende Tor erzielt hatte.
Er war bereits fünffacher kroatischer Meister und dreifacher Doublesieger, weil er sich im Alter von 16 Jahren für den ungewöhnlichen Weg entschlossen hatte, die berühmte „La Masia“ des FC Barcelona zu verlassen und sich Dinamo Zagreb anzuschließen. Und er hatte dank dieser Entscheidung in jungen Jahren schon weit über 100 Pflichtspiele im Profibereich auf dem Buckel, darunter alleine 29 Partien im Europapokal.
Dani legt los
13 Tore in 70 Pflichtspielen
Das Zwischenfazit nach zwei Jahren: Die Entwicklung unserer Nummer 25 ging im gleichen Tempo weiter: Nämlich steil nach oben. Exakt 70 Pflichtspiele hat "El Mago" für unsere Elf bisher absolviert, dabei kam er auf 27 direkte Torbeteiligungen und 13 eigene Treffer. An das Tempo in einer europäischen Top-Liga konnte sich Olmo dabei sofort anpassen. Ohne längere Anlaufzeit war er Stammkraft unter unserem ehemaligen Cheftrainer Julian Nagelsmann.
Schon im neunten Bundesliga-Einsatz gegen die TSG Hoffenheim im Juni 2020 glänzte unser Spielmacher mit einem Doppelpack. Als bisheriges Highlight im Leipziger Trikot gilt für ihn aber nach wie vor der Sieg im Champions-League-Viertelfinale im August 2020 gegen Atletico Madrid, als er mit dem Kopf zur Führung traf: "Das war einer der besten Abende in meinem Leben mit einem tollen Team unter besonderen Umständen."
Plötzlich Top-Scorer
Aber auch die Saison 2020/21 sollte ein voller Erfolg werden: Angeführt von Dani zog unsere Mannschaft in der Champions League bis ins Achtelfinale gegen den FC Liverpool, im DFB-Pokal sogar ins Finale nach Berlin, wo allerdings auch der Zauberfuß mit seinem Tor die Niederlage gegen Borussia Dortmund nicht verhindern konnte. In der Bundesliga war Dani Olmo als Leipziger Top-Scorer mit fünf Toren und neun Assists maßgeblich dafür verantwortlich, dass unsere Elf die zweite Vizemeisterschaft klar machte.
Und als Sahnehäubchen gab es dann obendrauf noch einen intensiven Nationalmannschafts-Sommer mit Spanien. Denn inzwischen war Dani vom U21-Kapitän zum Stammspieler der Nationalmannschaft aufgestiegen. Bei der paneuropäischen Europameisterschaft war er ein Schlüsselspieler, sorgte ausgerechnet mit zwei Vorlagen gegen Kroatien für den Einzug seiner Elf ins Viertelfinale und legte im Halbfinale gegen den späteren Europameister Italien schließlich noch den Treffer auf, der Spanien ins Elfmeterschießen rettete. Doch damit nicht genug: Nur zwei Wochen später stand er schon wieder beim Olympiaturnier in Japan auf dem Rasen und holte mit Spanien letztlich die Silbermedaille.
Neuer Anlauf
Das intensive Spieljahr sollte in der Folge dann aber auch seine Spuren hinterlassen: Die verpasste Saisonvorbereitung, zwei Muskelverletzungen und Corona sind der Grund, warum Dani in dieser Bundesliga-Saison gerade einmal 159 Minuten auf dem Platz gestanden hat. Doch die lange Leidenszeit ist nun vorbei: Im DFB-Pokal gegen Rostock meldete sich der 23-Jährige nach seiner Einwechslung direkt mit einem Tor zurück und auch beim jüngsten 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg durfte er wieder mehr als eine halbe Stunde ran.
Da geht noch einiges!
"Ich erwarte von ihm, dass er Spaß hat und er seine Qualität so einsetzt, dass es der Mannschaft gut tut. Er macht es auch jetzt schon. Man merkt ja, was er für eine Qualität auf den Platz bringt", sagte Trainer Domenico Tedesco in der vergangenen Woche über seinen Schützling und fügte perspektivisch hinzu: "Ihm wird auch die Woche nach Wolfsburg gut tun, wenn er eine komplette Woche mit dem Team arbeiten kann."
Für Dani Olmo beginnt die Saison also so richtig erst jetzt. Seine Entwicklung – das sagte er bereits im Sommer – ist laut dem Mittelfeldspieler aber noch längst nicht auf dem Zenit: "Ich will jeden Tag hart an mir arbeiten und kontinuierlich von Spiel zu Spiel besser werden. Da geht noch einiges, was meine Leistungsdaten angeht. Sowohl bei RB Leipzig als auch in der spanischen Nationalmannschaft." Wir dürfen gespannt sein, was da alles noch folgen mag.